Zwei Tage "Geschafft!"

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Dreihundert Absolventen von insgesamt 1185 des vergangenen Sommersemesters ließen sich feierlich verabschieden. Und Preise purzelten auch.

Hut ab!<br>Absolventinnen und Absolventen feiern den<br>erfolgreichen Studienabschluss.

Für 1185 Studierende der Hochschule Mittweida hieß es im zurückliegenden Sommersemester "geschafft". 60 Studierende mehr als im vergangenen Jahr haben ihr Studium erfolgreich abgeschlossen. Diese frischgebackenen Absolventinnen und Absolventen hatte die Hochschule zusammen mit ihren Angehörigen und Freunden zur Feierlichen Exmatrikulation in die Evangelische Stadtkirche Mittweida ein. Wegen der Vielzahl der erfolgreichen Studienabschlüsse im Sommer gab es wieder zwei Feiern: eine am Donnerstag und eine am Freitag. Am Donnerstag folgten der Einladung 120 Absolventinnen und Absolventen, am Freitag waren es 180.

Die Feierliche Exmatrikulation setzt die in Mittweida schon zur guten Tradition gewordene Praxis mit Einzug der Professoren in die Stadtkirche fort. Sie verleihen ihren frischgebackenen Absolventinnen und Absolventen die Abschlussurkunden und setzen ihnen die Bachelorhüte auf. Genauso gehört dann auch der "Techniker-Bummel" durch die Stadt und das anschließende Hochwerfen der gerade verliehenen Hüte unter lautem Jubel auf dem Technikumplatz dazu.

Schritte auf dem Erinnerungsweg sind Schritte auf dem Weg in die Zukunft

Eine weitere - und in Deutschland einmalige - Tradition  erfuhr in diesem Jahr eine besondere Belebung. Nach der Exmatrikulationsfeier am Donnerstag wurde der neue Abschnitt des Erinnerungswegs übergeben. 447 neue Steine - so viel wie noch nie zuvor - mit den Namen neuer Absolventen wurden auf dem Parkweg zwischen dem Carl-Georg-Weitzel-Bau und dem Alfred-Udo-Holzt-Bau verlegt.

Einige der Absolventinnen und Absolventen nutzten die Gelegenheit, ihren Stein zu suchen und gemeinsam mit ehemaligen Kommilitonen die "entscheidenden Schritte auf dem Weg in die eigene Zukunft" zu gehen.

Ehrbares Handeln ist nachhaltig und Erfolg braucht Freunde

Als Festredner konnte die Hochschule für die Feier am Donnerstag Dr. Jürgen Heraeus gewinnen. Jürgen Heraeus ist Vorsitzender von UNICEF Deutschland und Aufsichtsratsvorsitzender der Heraeus Holding GmbH. Der Technologiekonzern mit Sitz in Hanau ist ein 1851 gegründetes Familienunternehmen mit heute weltweit rund 12.600 Mitarbeitern in mehr als 100 Standorten in 38 Ländern.
Aus seiner Erfahrung als Unternehmer gab Heraeus den an der Schwelle zum Berufsleben stehenden Absolventen den ein oder anderen Tipp mit auf den Weg - auch ganz unerwartete: wie zum Beispiel die Aufforderung, sich bei geschäftlichen Verhandlungen auch einmal in die Position des Verhandlungspartners hineinzuversetzen. "Lernen Sie, die Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, aber messen Sie dabei nicht mit zweierlei Maß."
Überhaupt spielten Werte eine wesentliche Rolle, auch schon bei der Entscheidung für den Berufseinstieg: "Für welche Werte steht das Unternehmen, für das ich arbeiten möchte." Das Ansehen eines Unternehmens sei nicht nur an Zahlen messbar, sondern an der tatsächlichen Gesinnung der Menschen, die das Unternehmen führen und darin arbeiten. Deshalb sei es wichtig, die eigenen Werte zu definieren, um daran das Unternehmen zu messen. "Woran halten Sie fest, wenn es schwierig wird?"

Für den Fall, dass es einmal schwierig wird in der Karriere, hatte auch Dagmar Häfele einen guten und werteorientierten Rat an die Absolventen. Als Vertreterin des Kirchenvorstands der Evangelischen Kirchgemeinde Mittweida und damit Hausherrin der Stadtkirche "Unser lieben Frauen" begrüßte sie die Gäste im fast gefüllten Kirchenschiff. Sie erinnerte daran, dass im heißen Sommer Kirchen unter dem Motto "Beten statt Schwitzen" als idealer Schutz vor der Hitze galten - und das auch im übertragenen Sinne gelte: "Wenn Sie auf Ihrem Weg ins Schwitzen geraten, denken Sie an diesen Raum, der ihnen Zuflucht bietet."

Am Donnerstag wurde zusätzlich der Herbert-E.-Graus-Preis für innovative Geschäftsideen an insgesamt sechs Studierende vergeben, sowie eine Abschlussurkunde für einen Volontär der Mitteldeutschen Journalistenschule verliehen.

In der Feierlichen Exmatrikulation am Freitag sprach Professor Marlies Mosiek-Müller zu den Absolventen. Sie ist Honorarprofessorin und seit 2009 Vorsitzende des Hochschulrats der Hochschule Mittweida. Sie war zuvor Richterin am Bundessozialgericht, Mitglied des Europäischen Parlaments, hessische Sozialministerin und Sprecherin der Geschäftsführung der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.
Als hätten die beiden Festredner sich abgesprochen, bekannte und mahnte auch Marlies Mosiek-Müller, wie wichtig Freunde sind: Kein Erfolgsmensch sei je vom Himmel gefallen. Alle hätten die Untersützung anderer erfahren, um erfolgreich sein zu können. 

Exzellente Lehre ist doppelt preiswürdig

Am Freitag wurde im Rahmen der Feierlichen Exmatrikulation auch Preis für exzellente Lehre an der Hochschule Mittweida vergeben. Zwei Hochschullehrer erhielten jeweils die mit 1000 Euro dotierte Auszeichnung:

Professor Dr. rer. nat. Peter Tittmann erhielt den Preis in der Kategorie Ingenieur- und Naturwissenschaften. Auch wenn seine Disziplin mit einer gewissen Distanz beurteilt werde, lobten seine Studenten den Mathematiker, erklärte Rektor Ludwig Hilmer die vor allem durch das Votum der Studierenden zustande gekommene Entscheidung. Auch der Preisträger in der Kategorie Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Professor Dr. phil. Stephan Beetz, überzeugte seine Studierenden der Sozialen Arbeit. Er wisse, wie er seine Studenten fesselt: als unterhaltender und kritischer Wissenschaftler, so Rektor Hilmer bei der Übergabe des Preises.

Die zweifache Vergabe ist erstmals möglich, weil als Sponsor des jährlich verliehenen Preises neben Diplom-Ingenieur Fredi Recknagel, einem Alumnus der Hochschule, nun Hartmut Lindner getreten ist. Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Hartmut Lindner ist kürzlich emeritierter Hochschullehrer und ehemaliger Dekan der früheren Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Mittweida.

Eine überraschende Auszeichnung gab es schließlich für Thomas Dittrich: die Goldene Ehrennadel der Hochschule Mittweida. Der Medien- und Bildungsunternehmer aus Hamburg ist langjähriger Partner der Hochschule und erhält die Auszeichnung für sein Engagement bei der Etablierung des Mittweidaer DHS-Modells (Dezentral Hochschulgesteuertes Studium) und den von ihm unterstützten Praxistransfer aus Medien und Wirtschaft an die Hochschule. 

Die Fotos von der Feierlichen Exmatrikulation werden demnächst zum Anschauen und Downloaden hier bereitgestellt.