Prorektor – Professor – Forschungspartner und Visionär

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Professor Gerhard Thiem mit Ehrenkolloquium feierlich verabschiedet

Ehrenkolloquium für Professor Gerhard Thiem:<br> Abschied nach über 25 Jahren an der Hochschule Mittweida

Mit einem feierlichen Ehrenkolloquium verabschiedete die Hochschule am 15. März Prof. Dr.-Ing. habil. Gerhard Thiem in den Ruhestand. Neben den Kollegen aus der Hochschule waren auch zahlreichreiche Forschungs- und Kooperationspartner sowie Weggefährten der Einladung in das Wasserkraftwerk Mittweida gefolgt.

Rektor Prof. Ludwig Hilmer würdigte in seiner Laudatio das Engagement von Professor Gerhard Thiem in dessen verschiedenen Funktionen: unter anderem als Prorektor für Forschung und Entwicklung und als Direktor des Instituts für Wissens- und Technologietransfer der Hochschule (ITWM). Darüber hinaus hob der Rektor die Verdienste Gerhard Thiems bei der Entwicklung neuer Studiengänge hervor - zum Beispiel Industrial Management und Industrial Engineering - und verwies auf die zahlreichen Kooperationen mit Praxispartnern, die dem Engagement Thiems zu verdanken seien. „Gerhard Thiem ist ein Visionär und solche Menschen werden gebraucht!“, so Professor Ludwig Hilmer.

Für die Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen sprach Professor Johannes Stelling das Grußwort und ehrte einen verdienstvollen Kollegen, der sich über viele Jahre in hohem Maße auch in verschiedenen Funktionen der Selbstverwaltung und im Einsatz für Lehre und Forschung eingesetzt hat.

Forschungs- und Kooperationspartner aus der Wirtschaft berichteten von langjährigen und intensiven Kooperationen, deren Atmosphäre stets von gegenseitiger Achtung und Wertschätzung geprägt war.
Die Leiterin des Personalmanagements der enviaM AG, Dipl.-Volksw. Daniela Zieglmayer, lobte das Engagement von Professor Thiem im Rahmen der langjährigen Zusammenarbeit. Diese unterstützte die praxisnahe Ausbildung der Studierenden, stärkte die gemeinsame Forschung und Entwicklung und sorgte mit für den Fachkräftenachwuchs im Unternehmen.

Professor Michael Uhlmann, Geschäftsführer der ATB Chemnitz gGmbH, dankte für die langjährige gemeinsame Arbeit bei Projekten im Rahmen der Regionalentwicklung. Professor Detlev Müller, CEO der IMM electronics GmbH, blickte auf eine Vielzahl von Forschungsprojekten mit der Hochschule insbesondere im Umfeld der Elektronikentwicklung zurück.

Ein sehr persönliches „Abschiedswort“ richtete Professor Ralf Hartig, Leiter des Instituts für Energiemanagement an der Hochschule Mittweida (ifem) an seinen früheren Mentor: Professor Gerhard Thiem habe ihn auf seinem Weg vom Studenten über die Promotion bis hin zur Professur an der Hochschule Mittweida und zum Institutsleiter begleitet. Nicht zuletzt: Das Wasserkraftwerk Mittweida, dessen Förderverein Professor Hartig als Geschäftsführer leitet, verdanke seinen heutigen Status als technisches Kleinod und Bildungszentrum ebenfalls dem engagierten Wirken von Professor Thiem.

"Die lange Leitung" - Rückblick auf 25 Jahre an der Hochschule Mittweida

Professor Thiem antwortete auf die Beiträge mit einen „Reflexionen“ überschriebenen Vortrag und ließ seinen Werdegang und wichtige Lebensstationen Revue passieren. Sein Weg führte von der Ausbildung zum Elektromonteur, dem Studium an der Ingenieurhochschule Zwickau und der Promotion an TU Karl-Marx-Stadt über verschiedene Stationen in Industrie und Forschung bis hin zur Berufung als Professor für Elektrotechnik an der Hochschule Mittweida im Jahr 1992. Es sei, so Thiem, die richtige Entscheidung gewesen, den Ruf nach Mittweida anzunehmen, vor allem durch die so gebotene Möglichkeit, anwendungsorientierte Forschung zu betreiben.

Bis heute über mehr als ein Vierteljahrhundert, davon 13 Jahre als Prorektor für Forschung und Entwicklung im Rektorat, gestaltete Professor Thiem die Hochschule erfolgreich mit – im fachlichen Umfeld, mit Kooperationspartnern, durch die Entwicklung neuer Studiengänge und als Direktor des Instituts für Technologie- und Wissenstransfer (ITWM).

Die eigene solide Ausbildung, betonte Thiem wiederholt, sei Grundlage für diesen gesamten Lebensweg gewesen. Auf genau diese Ausbildung bezog sich Professor Uwe Mahn als Thiems Nachfolger im Amt des Prorektors für Forschung, als er und Mitglieder des Rektorats eine abschließende „Rektoratsaufgabe“ stellten: ein Eichenbaum als Dank und Synonym für Professor Thiems Tatendrang, Zielstrebigkeit und Beständigkeit. Heute hat die junge Eiche eingepflanzt vor der Direktorenvilla der Hochschule an der Leisnigerstraße ihren Platz gefunden.

Text: Matthias Baumgart, Annett Kober
Fotos: Helmut Hammer