Neuer Preis für junge Gründer

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Gründerstammtisch bringt erneut junge Unternehmer zusammen. Prof. Detlev Müller stellt neuen Gründerpreis.

Medaille und Geld für Mut: Professor Detlev Müller stiftet<br>für die kommenden sieben Jahre den neuen Gründerpreis. <br> Foto: Daniela Möckel

„Wir haben alles aufgefahren, was SAXEED zu bieten hat. Je mehr Interessierte hier sind, desto mehr wird die Wirtschaft in dieser Region boomen. Und das brauchen wir hier auch.“ Mit diesen Worten eröffnete die Leiterin des Mittweidaer SAXEED-Teams, Professor Ulla Meister, den sechsten Gründerstammtisch. Das sächsische Gründernetzwerk SAXEED lädt einmal im Semester Gründer und Gründungsinteressierte zum Gründerstatmmtisch ein. Das Interesse am Gründen und an der Selbstständigkeit wächst stetig. So kamen über 30 Interessierte in das "Schwanenschlösschen Mittweida", um sich in gemütlicher Atmosphäre über Existenzgründung auszutauschen.

Begeistert von dem großen Interesse zeigte sich Professor Detlev Müller, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Mittweidaer IMM Gruppe. „Ich habe mit 13 Gästen gerechnet. 30 sind aber auch okay“, schmunzelte Müller, der gleichzeitig eine Überraschung im Gepäck hatte. Der gebürtige Mittweidaer, der in der 80er Jahren sein Studium an der Hochschule absolvierte und sich 1991 selbstständig machte, wird für die kommenden sieben Jahre Schirmherr eines neues Gründerpreises. „Die Hochschule ist für Mittweida ein Standortfaktor. Ich bin hier geboren, habe hier studiert und möchte jetzt etwas zurückgeben.“ Der neue Preis, der mit 1000 Euro dotiert ist, soll im kommenden Jahr erstmals an ein erfolgreiches Gründerteam übergeben werden. Bis 2024 soll dann jährlich eine Gründungsidee mit dem Geldpreis und der dazugehörigen Medaille ausgezeichnet werden. „Zum Gründen braucht man Mut. Der Preis soll eine Anerkennung und eine Unterstützung für diesen Mut sein“, erklärte Müller.

Ulla Meister ergänzte:“ Es geht bei dem Preis nicht nur um das Geld, sondern besonders um die moralische Würdigung der Gründer.“ Die Professorin hat gemeinsam mit ihren Mittweidaer Kollegen Dr. Frank Schumann, Akademischer Assistent für Gründungs- und Qualitätsmanagement und Gründungsbetreuer Dirk Liebers die Richtlinien zur Vergabe des neuen Gründerpreises entwickelt.

Gründungsidee in den Startlöchern

Über eine Gründungsidee, die bereits in den Startlöchern steht, referierte der Biologietechnologe und Biologieinformatiker Dr. Sebastian Salentin. 

Das Start-up „Redivia“ mit Sitz in Dresden ist in der Medikamentenentwicklung tätig. Genauer geht es laut Salentin darum, durch Wirkstoffneupositionierung schneller wirksame Medikamente auf den Markt bringen zu können. „Unser Ziel ist es, bei bereits wirksamen und bekannten Medikamenten eine weitere Wirkung für andere Krankheiten zu finden. Wir wollen damit die Medikamentenentwicklung schneller machen. Es gibt bereits große Erfolge bei einem Herpes-Medikament das auch gegen Krebs wirken kann“, so Salentin.

Durch die Neupositionierung von Medikamenten könne die Entwicklungsdauer von Arzneimitteln von durchschnittlich zehn Jahren auf drei bis vier Jahre verkürzt werden. Dementsprechend hoch ist auch das Interesse an der Geschäftsidee, die Salentin mit insgesamt vier Mitstreitern nun umsetzten möchte. Dabei helfen wird eine mit einer Million Euro dotierte Gründungsförderung, die „Redivia“ bereits einholen konnte. „Die Medikamentenentwicklung ist risikoreich. Das Stipendium fördert risikoreiche Ideen. Wir sind froh, dass wir uns durchsetzen konnten.“

Noch im kommenden Jahr will sich das „Redivia“-Team, das bisher nur im Hochschulkontext an der Idee forschte, ausgründen. Als besonderen Vorteil der Geschäftsidee nennt Salentin, dass sein Team nicht nur ein Produkt, sondern in erster Linie Wissen und Expertise vermittle.

Den Kontakt zwischen dem Gründerstammtisch und Dr. Salentins Projekt hatte der Mittweidaer Bioinformatiker Professor Dirk Labudde vermittelt.

SAXEED bietet Unterstützung

Wer über die Selbstständigkeit oder die Umsetzung einer Geschäftsidee nachdenkt, ist beim Gründernetzwerk SAXEED genau richtig. Das standortübergreifende Projekt der Hochschule Mittweida, TU Chemnitz, TU Bergakademie Freiberg und der Westsächsischen Hochschule Zwickau bietet Gründungsbetreuung von Anfang an. Neben dem einmal im Semester stattfindenden Gründerstammtisch gehören Coaching, Beratung und Wissensvermittlung durch Workshops und Vorlesungen zum Programm der Gründungsbetreuer. Bei allen Veranstaltungen steht zudem das „Netzwerken“ zu anderen potentiellen Gründern im Vordergrund.

Für Fragen zum Thema Existenzgründung am Standort Mittweida steht Dirk Liebers zur Verfügung.

Das gesamte Programm des Gründernetzwerks SAXEED sowie Kontakte finden sich hier.