Den Betrachter auf eine Reise mitnehmen

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Vom Studententeam zum Start up: Cinector stellt Animationssoftware vor
für einfache und schnelle Erstellung von Imagefilmen, Präsentationen und Produktvisualisierungen

Forschung, Spiel und Film -<br>Thomas Schmieder, Mitgründer und heute Chef von<br>Cinector erzählt die Geschichte von der Idee zum Produkt.

Zwischen der feierlichen Präsentation der neuen Software "Cinector Stage" am vergangen Montag im Herbert E. Graus Studio der Hochschule Mittweida und den ersten Ideen liegen gut zehn Jahre. Damals waren Thomas Schmieder und das spätere Gründerteam noch Studenten oder noch gar nicht an der Hochschule. „Ich habe mich damals gefragt, wie man die Interaktivität und Technologie von Videospielen mit der Emotion und Story von Filmen verbinden kann. Dadurch könnten Filme und Spezialeffekte effizienter, einfacher und schneller in einer virtuellen Umgebung am Computer produziert werden. Diese Idee konnte ich an der Hochschule Mittweida erforschen und Schritt für Schritt ausbauen.“
Die Hochschule wurde so etwas wie der Brutkasten für die Idee. Kommilitonen von Schmieder ließen sich anstecken. Gegensätzliche Talente kamen da zusammen und inspirierten sich gegenseitig: Techniker und Kreative, Informatiker und Medienmacher. „Diese Verbindung von gegensätzlichen Menschentypen, von Rationalität und Emotion von High Tech und Design war am Anfang alles andere als einfach. Aber das war das Potential für die neue Technologie, die ihrerseits wieder Gegensätze wie Film und Gametechnologie verbindet. Wir wollten ein Stück Hollywood nach Mittweida holen.“

Aus dem Studentenprojekt entstand eine Forschungsgruppe an der Hochschule, im Jahr 2015 schließlich durch Thomas Schmieder gemeinsam mit Tobias Tauscher und Enrico Pisko die Ausgründung der Cinector GmbH, die inzwischen auch vom Bund im Rahmen des Programms „EXIST-Forschungstransfer“ gefördert wird.

„Einfachheit ist die höchste Form der Raffinesse“

Die Vorstellung von „Cinector Stage“ am Montag war ein Doppelpunkt für die jungen Unternehmer. Die Software wird ab 3.3.2017 über die Webseite von Cinector als Abonnementsoftware erhältlich sein. Jetzt muss sich also die Idee am Markt behaupten, aus der nach vielen Jahren Forschung und Entwicklung zu den Themen Virtuelle Welten und Echtzeit-3D-Grafik ein Produkt geworden ist.

Dass das gelingt, davon ist das Cinector-Team überzeugt. Und es hatte sich für die Präsentation auch kompetente Fürsprecher eingeladen, die von ihren Erfahrungen als Testanwender berichteten:
Professor Dr. Dirk C. Meyer, Direktor des Zentrums für effiziente Hochtemperatur-Stoffwandlung ZeHS an der TU Bergakademie Freiberg, und Cornelia Jahnel vom Marketing der Heliatek GmbH in Dresden.
Professor Meyer hatte die Software eingesetzt, um den geplanten Neubau seines Forschungszentrums vor Entscheidern zu visualisieren: „Ich konnte die Betrachter auf eine Reise mitnehmen. Nun freue ich mich darauf, auch unsere Forschungsergebnisse auf diese beeindruckende Weise zu kommunizieren.“
Cornelia Hahnel berichtet: „Wir haben es mit der Software geschafft, unsere Technologie der Organischen Photovoltaik zu erklären. Endlich ist es möglich, sich visuell besser aufzustellen, auch ohne hohen finanziellen Aufwand.“

Beide Erstanwender stehen auch für das Spektrum der potenziellen Nutzer: Insbesondere KMU, Forscher und Kommunikationsbeauftragte sollen von "Cinector Stage" profitieren. Konnten bisher nur speziell ausgebildete - zumeist externe - Experten animierte Inhalte erstellen, so ist eine solche Medienproduktion mit der neuen Software in Eigenregie möglich.

Gutes Klima für Gründer an der Hochschule Mittweida

Zur Präsentation waren auch Professoren und Mitarbeiter der Hochschule gekommen, die „ihre Jungs“ von Anfang begleitet und betreut haben. „Ich glaube, dass eine solche Entwicklung vor allem an der Hochschule Mittweida möglich war“, blickt Thomas Schmieder zurück. „Es ist der Geist dieser Hochschule, neue Ideen nicht akademisch zu zerreden oder institutionell versanden zu lassen, sondern ihnen eine Chance zu geben. Man hat an unsere Idee geglaubt, Freiräume für die Forschung geschaffen – und sogar mit ‚Medieninformatik und Interaktives Entertainment‘ einen Studiengang entwickelt, der Informatik, Kreativität und Medien verbindet.“

Weitere Informationen zu Cinector hier