Ingenieur mit Gehör

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Begegnung von Technik und Ton für zukünftige Medien- und Akustikingenieure

Nur so laut, wie die Polizei erlaubt:<br>Das Polizeiorchester Sachsen probt. <br>Mittweidaer Studenten hören zu.

Später werden sie einmal Musiker auf der Bühne oder im Studio ins rechte Licht rücken und für den guten Ton sorgen. In ihrem Studiengang Media and Acoustical Engineering haben es die zukünftigen Ingenieure deshalb nicht nur mit Technik sondern immer auch mit Gestaltung und - besonders in der Studienvertiefung Audio - mit Musik zu tun.

Das Studien-Modul "Musik" schließt in jedem Studienjahr mit einer Exkursion ab, die die Studierenden zu ganz unterschiedlichen "Spielarten" musikalischer Praxis führt. Ende Juni ging es zu fünf Stationen. Inhaltliches Ziel des Ausflugs war, die während des Semesters gewonnenen Erkenntnisse praktisch zu vertiefen: Aufführungspraxis Musik, Instrumenten- und Partiturkunde sowie die Kommunikation mit Künstlern. Ohne künstlerisches Verständnis ist die Arbeit mit Künstlern schweirig.

In Naustadt bei Meißen trafen die 20 Studierenden zunächst auf das Polizeiorchester Sachsen. Der stellv. Fachdienstleiter Polizeihauptkommissar Stefan Hedrich stellte den Aufgabenbereich eines Polizeiorchesters vor. Der musikalische Leiter und Chefdirigent Torsten Petzold sprach über die Arbeit mit seinem Orchester - und auch über die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben in Sachen Immissionsschutz während der Proben- und Konzerttätigkeit. Von der Vielseitigkeit des Orchesters konnten sich die Studierenden aus Mittweida bei der Probe überzeugen.

Spielarten der Musik praktisch erlebt

Im Konzertsaal der Hochschule für Musik "Carl-Maria von Weber" in Dresden, der zweiten Station der Exkursion, verdeutlichte Tonmeister Dirk Homann die akustischen Herausforderungen bei E-und U-Musik-Produktionen. Der anschließende Besuch im Tonstudio gab Auskunft über die technische Ausstattung, Aufnahmeverfahren und bevorzugte Mikrofonierung.

In der Jazzabteilung der Hochschule veranschaulichte eine Probe der Salsa-Band unter Leitung von Professor Jens Wagner die Vielschichtigkeit lateinamerikanischer Musik: Samba, Bossa Nova oder Merengue.

Im Steinway Pianohaus Dresden berichtet Inhaber und Cheftechniker Gert Gäbler, wie er Künstler und Instrumente bei Konzerten betreut. An den unterschiedlichen Instrumenten in der Ausstellung war nachzuvollziehen, welche unterschiedlichen Ausprägungen der Steinway-Klang hat in Abhängigkeit von Bauform und Preis.

Auch in der weltberühmten Dresdner Orgelbaufirma Jehmlich übernahm Firmenchef Horst Jehmlich persönlich die Führung der Mittweidaer Studenten. Anhand verschiedener Modelle veranschaulichte er unterschiedlicher Trakturen, also Übertragungswege von der Taste bis zum Pfeifenventil und zeigte eindrucksvolle Beispiele aus der jüngeren Werkstattgeschickte wie die erdbebensichere Orgel für Japan oder die Forschung mit Pfeifen aus Meißner Porzellan.

Solche Begegnungen mit der Branche außerhalb der Hochschule stehen ebenso wie die vielen Produktionen im Fernseh- und Audiostudio während des Studiums für die Anwendungsnähe im Studiengang Media and Acoustical Engineering mit seinen drei Vertiefungsreichtungen Audio, Video und Acoustics. 

Weitere Informationen zum Studiengang hier

Eine Bewerbung für den Studienstart im Herbst ist noch möglich.