Gut aufgelegt - Vom Maschinenbauer zum DJ

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Englischsprachige Ausgabe der „DJ-Bibel“ des Mittweidaer Medienabsolventen Dirk Duske erschienen

Aus seiner Mittweidaer Dipolomarbeit wurde ein Buch -<br>Dirk Duske

Musik auswählen, Skills trainieren und dem Publikum einen fantastischen Abend bereiten – so beschreibt Dirk Duske seinen Beruf als DJ. Der ehemalige Mittweidaer Student brachte im September die 9. Auflage seines DJ-Handbuches „Gut aufgelegt! – Das Lehrbuch für jeden DJ“ heraus. Im November ist auch eine englischsprachige Fassung erschienen.

Der Weg dahin war weit

Die Leidenschaft zur Musik entdeckte der inzwischen 45-jährige Dirk Duske im frühen Kindesalter. Er erinnert sich, schon mit 8 Jahren am Kassenrekorder geklebt zu haben, um Musik mitzuschneiden. Als Jugendlicher hatte er sich bereits einen Namen in der Szene gemacht. Mit dem Fall der Mauer fiel auch die Einschränkung, nur mit staatlicher Spielerlaubnis in Clubs auflegen zu dürfen. Es konnte also eigentlich richtig losgehen mit dem DJing. Allerdings begann Dirk ein Studium zum Maschinenbauer, da ihm das gute Chancen auf einen sicheren Job in Chemnitz bot. „Ich merkte jedoch schnell, dass mir das einfach nicht liegt“, erklärt er. Dennoch zog er durch, was er begonnen hatte, und schloss das Studium erfolgreich ab.

Schon während seiner Studentenzeit stellte sich für Dirk heraus, dass er vom Auflegen ganz gut leben kann. Es genügte ihm aber nicht, das aber als Beruf auszüben ohne einen Abschluss, der näher an den Themen Musik und Audiotechnik dran ist als der Maschinenbau. So suchte er die Herausforderung und entschied sich, erneut die Studienbank zu drücken. Die hohe Qualität und der gute Ruf des Medienstudiums an der Hochschule Mittweida trugen zur Entscheidung bei, sich im Jahr 1997 in den Studiengang Medientechnik einzuschreiben.

Eine Belegarbeit zum Thema „Einfluss von DJs auf Verkaufscharts“, die er bei Professor Ludwig Hilmer schrieb, war der erste Anstoß für Dirk für ein Buchprojekt. Seit seiner Jugend wollte er mehr über das Handwerk des DJing erfahren, doch YouTube und das Internet, wie wir es heute kennen, gab es damals noch nicht. Als er sich später an die Erarbeitung seiner Diplomarbeit setzte, stand es außer Frage, dass diese Grundlage für sein Handbuch sein wird. 

Bei Professor Michael Hösel, der ihn über den üblichen Umfang einer Diplomarbeit („DJ-Kultur in Deutschland“, verteidigt im Jahr 2004) hinaus unterstütze, stieß er in dieser Sache, auf ein offenes Ohr. Auch heute verfolgt Michael Hösel noch Dirks Werdegang. Er erinnert sich: „Es war damals eine außergewöhnliche Geschichte für mich, er legte mir über 200 Seiten vor“, weshalb er Dirk  empfahl: "Mach daraus ein Buch und gib mir davon 80 Seiten ab.“  Anschließend hatte Dirk mit „Gut aufgelegt!“  drei Jahre lang ein Monopol auf dem deutschen Markt. Mittlerweile verkaufte es sich in neun Auflagen bereits über 11.000 Mal. Jede Auflage wurde komplett überarbeitet und aktualisiert. Das Buch wurde von den Fachmedien zur „DJ-Bibel“ ernannt,weshalb ein amerikanischer Vertrieb den Anstoß zu einer englischsprachigen Version gab, die nun seit 7. November erhältlich ist. Sie ist unter dem Titel "In The Groove – What It Takes To Be A Great DJ: A DJ Manual For Equipment, Skills And Career" erschienen.

Rückblickend steht für Dirk Duske fest: „Ohne mein Zweitstudium zum Medientechniker würde ich heute keinesfalls so erfolgreich sein“. Er ist ein DJ, der seine Erfahrungen weitergeben möchte und hat einen ganz entscheidenden Rat für Neueinsteiger: „Sei unique! Bleib dir und deiner Leidenschaft treu, aber mach etwas Individuelles, um aus dem Einheitsbrei hervorzustechen.“
Wem das Lehrbuch nicht ausreicht, kann jetzt auch vom Profi persönlich lernen: Am DJ-College der Städtischen Musikschule Chemnitz gibt er dreimal pro Woche Unterricht für jeden, der seine Leidenschaft und sein musikalisches Gespür ausbauen möchte.

Fotos: Dirk Duske