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Mittweiader Biotechnologen arbeiten gemeinsam mit spanischen Kollegen an biologischen Energieträgern

Das CyanoFactory-Consortium in Valencia mit<br>dem Mittweidaer Doktoranden Eric Zuchantke (1.v.r.)

"Kooperation ... ist das zweckgerichtete Zusammenwirken von Handlungen zweier oder mehrerer Lebewesen, Personen oder Systeme, in Arbeitsteilung, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.", so definiert das Online-Lexikon.
Gemeinsames Ziel im von der EU geförderten Forschungsprojekt CyanoFactory (cyanofactory.eu) ist die bessere Vorhersage der Reaktion von Bakterien auf bestimmte Umweltbedingungen. Die Mittweidaer Fachgruppe Biotechnologie kooperiert hier seit Dezember 2012 intensiv mit der Polytechnischen Universität in Valencia (UPV, Universitat Politècnica de València) sowie acht weiteren Partnern. Am 23. und 24. Juni trafen sich alle zehn Projektpartner von CyanoFactory im sonnigen Spanien. Sie stellten ihre Forschungsergebnisse vor und planten die weiteren Schritte für das Projekt.

Neben Professor Wünschiers als wissenschaftlichem Leiter beschäftigen sich in Mittweida vor allem die Doktoranden Gabriel Kind und Eric Zuchantke mit dem Projekt CyanoFactory. Die spezielle Mittweidaer Kompetenz für das gemeinsame Ziel ist die Verknüpfung von biochemischer Expertise mit bioinformatischen Analyse- und informatischen Visualisierungsmethoden.

Zur Unterstützung der spanischen Forschungsgruppe bei der Integration und Verarbeitung unterschiedlicher biologischer Daten war Eric Zuchantke in diesem Jahr für zwei Wochen in Valencia und wird ab September bis Ende des Jahres mit den spanischen Projektpartnern in Valencia arbeiten. Im Gegenzug besuchte die wissenschaftliche Mitarbeiterin Maria Paula aus Valencia für drei Monate die Biotechnologen in Mittweida.

Die Vorhersage, wie sich genetische Veränderungen und veränderte Anzuchtbedingungen auf den Stoffwechsel bei Bakterien auswirken, steht im Zentrum der Kooperation zwischen Valencia und Mittweida. Das langfristige Ziel ist die Optimierung von Stoffwechsel und Anzuchtbedingungen, um biologische Energieträger wie Wasserstoffgas zu erzeugen. Dazu gehört die Entwicklung von Software zur Integration, Simulation und Visualisierung von Daten. Diese Software ist das gemeinsame Promotionsthema von Maria Paula aus Valencia und Gabriel Kind aus Mittweida.

In den vergangenen Monaten hat sich gezeigt, dass die Arbeitsgruppen um die Professoren Javier Urchueguia und Alberto Conejero aus Valencia und Professor Röbbe Wünschiers aus Mittweida über CyanoFactory hinausgehende gemeinsame Forschungsziele haben. Alle drei lieben die Photosynthese und wollen sie für Biosynthese von Energieträgern nutzen.

Dass sich die methodischen Ansätze der drei Forschungsgruppen hervorragend ergänzen, soll in Zukunft auch in der Lehre sichtbar werden. Dazu wird zur Zeit das Dozentenaustauschprogramm ERASMUS+ genutzt, mit dessen Hilfe Professor Wünschens bereits in Valencia gelehrt hat. Derzeit arbeiten beide Hochschulen auch an einem Studentenaustauschprogramm über ERASMUS+.

Die internationale Zusammenarbeit bildet auch eine wichtige Basis für das Promotionsvorhaben von Nadine Wappler von der Hochschule Mittweida. Sie versucht, mithilfe von Purpurbakterien Wasserstoff aus biologischen Abfällen und Sonnenlicht zu gewinnen. Wasserstoff ist ein umweltfreundlicher Energieträger, mit dem sich umweltfreundliche, erneuerbare Primärenergien speichern und transportieren lassen.

Weitere Informationen zum Projekt CyanoFactory

Weitere Informationen zur Fachgruppe Biotechnologie an der Hochschule

Weitere Informationen zum Studiengang Biotechnologie