Besser bedient!

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Industrienahe Forschung für die bessere Bedienung automatisierter Sonderanlagen. Hochschule Mittweida auf der „intec" in Leipzig.

Martin Hiersemann M. Sc. (Hiersemann Prozessautomation<br>GmbH), Prof. Dr.-Ing. Leif Goldhahn, Christian Thümer<br>M. Eng. und Dipl.-Inf. (FH) Dorit Bock (Institut InnArbeit) (v.l.)<br>zeigen ein kabelloses Bediengerät für<br>automatisierte Sonderanlagen.

Über 1.400 Unternehmen aus 32 Ländern trafen sich vom 24. bis zum 27. Februar auf der Maschinen- und Anlagenbaumesse "intec - Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik" und der begleitenden Zulieferermesse "Z" in Leipzig. Auch die Hochschule Mittweida war mit ihrem Institut "InnArbeit - Zentrum für innovative Arbeitsplanung und Arbeitswissenschaft" vertreten.

Für bessere Mensch-Maschine-Interaktion

Die Bedienbarkeit eines Produktes kann den Erfolg dieses Produktes ganz wesentlich beeinflussen. Das gilt für Geräte des täglichen Gebrauchs wie Mobiltelefone oder Assistenzsysteme in modernen Kraftfahrzeugen ebenso wie für hoch spezialisierte Maschinen in einer Fertigungshalle.
Die Hersteller solcher automatisierter Sondermaschinen müssen eine intuitive Bedienbarkeit durch innovative Konzepte erreichen, denn zum einen erwartet der Kunde  die  anwenderfreundliche Bedienung, die sich auf Wesentliches beschränkt und Fehlbedienungen verringert. Zum andern hat auch der Hersteller selbst das Interesse an einer unproblematischen und kostengünstigen Einrichtung, Wartung und zügigen Fehlerbehebung.

Innovative Bedienkonzepte für Maschinen sollen den Einarbeitungsaufwand für den jeweiligen Bediener so gering wie möglich halten, ohne dabei die Leistungsfähigkeit einzuschränken. Der Anwender soll situationsbezogen und nutzergruppenspezifisch von einem lebenszyklusorientierten Informations- und Interpretationssystem unterstützt werden ohne sich davon eingeengt oder abhängig zu fühlen. Dazu ist es auch notwendig, dieses System während der Lebensdauer der Anlage auf Grundlage der Nutzererfahrungen weiter zu entwickeln. Das heißt: Bereits in der Projektierung über die Inbetriebnahme, die eigentliche Nutzung bis zum Um- oder Rückbau wird eine solche Anlage im Blick auf die in diesen Phasen unterschiedlichen Bediener mit ihren unterschiedlichen Arbeitsaufgaben optimiert.

Gemeinsame Forschung mit der Industrie

Die Mittweiader Wissenschaftler von InnArbeit beschäftigen sich aktuell im  Forschungsprojekt ELMES mit der Entwicklung derartiger lebenszyklusorientierter Bedienkonzepte für komplexe, mechatronische Sonderanlagen. Sie analysieren sowohl die Spezifika, die sich aus den Lebenszyklusphasen der Sonderanlage als auch aus dem Wesen und den Aufgaben der Bedienergruppe ergeben, und ermitteln, wie ein optimales Bedienkonzept aufgebaut sein muss, wie es abläuft und im Bedienlayout abgebildet werden kann. In allen Lebenszyklusphasen einer Montageanlage wird es nun leichter möglich, gezielt Informationen aufzufinden und die notwendigen Bedienhandlungen auszuführen.

ELMES ist ein Kooperationsprojekt von dem in der Fakultät Maschinenbau der Hochschule Mittweida angesiedelten Institut InnArbeit und den beiden Chemnitzer Unternehmen SITEC Industrietechnologie GmbH und Hiersemann Prozessautomation GmbH. Es wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in der Fördermaßnahme "Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)" gefördert und vom Projektträger AiF Projekt GmbH betreut.

ELMES
wurde in Leipzig auf dem Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Für die intec-Fachbesucher wurden neben zahlreichen Informationsmaterialien auch exemplarische SPS-Maschinensteuerungen und zugehörige kabellose Bediengeräte präsentiert. Mit ihrer Hilfe ist zukünftig die Mensch-Maschine-Interaktion in einer innovativen Fertigung möglich. Dem Menschen im Fertigungsprozess neuartige IT-gestützte Hilfsmittel an die Hand zu geben, ist eines der Ziele, die mit dem Begriff Industrie 4.0 verbundenen sind.
Zusätzlich zur Präsentation am Messestand stellten Professor Leif Goldhahn und Christian Thümer M. Eng. von der Fachgruppe Fertigungsorganisation in der Fakultät Maschinenbau der Hochschule Mittweida sowie Dipl.-Wirt.-Ing. Robin Schulze von der SITEC Industrietechnologie GmbH wesentliche Inhalte des Forschungsprojekts in einem Fachvortrag vor.

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