Den Hörsaal ins Wohnzimmer holen

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Hochschullehre zeit- und ortsunabhängig - und international dank "MOOCs"

Das Video zur Vorlesung:<br>Professor Frank Weidermann erklärt eine Berechnung<br>mit der Finite-Elemente-Methode.

Vorlesungen finden gewöhnlich in Hörsälen statt, Seminare in Seminarräumen, Übungen und Praktika in Labors. Diesen Alltagserscheinungen der Wissensvermittlung an Hochschulen bisher gemeinsam ist die gleichzeitige körperliche Anwesenheit der Studierenden und Dozenten. Seit einigen Jahren schwappt aber ein aus den USA stammender Trend nach Deutschland über, der das Verfolgen von Lehrveranstaltungen per Web orts- und zeitunabhängig macht: „Massive Open Online Course“ – kurz „MOOC“. Unterschieden wird grundsätzlich zwischen xMOOCs, bei denen die Lehrenden Vorlesungen und unterstützende mediale Elemente zusammen mit Aufgaben zur Bearbeitung bereitstellen, und so genannten cMOOCs: Bei dieser zweiten Form nutzen die Studierenden die Instrumente des Web 2.0 (soziale Netzwerke, Blogs, Tablets, Smartphones) für seminaristisches Lernen, was eine aktive Beteiligung der Lernenden erfordert.

Auch die Hochschule Mittweida ergänzt die klassischen Lernformen mit „MOOCs“, auf die die Studierenden am Rechner zuhause oder unterwegs am Tablet-PC online zugreifen können.

Hochschule fördert MOOCs

Eines von aktuell sechs im Rahmen der Hochschulinitiative „Entwicklungen innovativer Konzepte für Massive Open Online Kurse (MOOC)" geförderten Projekte zur Umsetzung von Lehrinhalten für die Online Nutzung ist die Integration des Moduls „Finite Elemente Methode“ (FEM) in die Lehr-/Lernplattform OPAL.

Dieses Modul wird im Direktstudium und im Fernstudium für die Studiengänge Maschinenbau und Mechatronik eingesetzt. Für ausländische Studierende bietet die Fakultät das Modul auch in Englisch an.



Die FEM ist ein weit verbreitetes modernes Berechnungsverfahren im Ingenieurwesen und ist das Standardwerkzeug bei der Festkörpersimulation, u.a. zur Berechnung von Festigkeiten von Strukturen im Stahlbau. Im Modul FEM wird die numerische Berechnung solcher technischer Lösungen mit Hilfe moderner Software vermittelt. Von großer Bedeutung für den Lernerfolg ist dabei die eigenständige praktische Übung am Computer. Das macht das Modul FEM besonders für die Anwendung von E-Learning Methoden geeignet.

Zur Vermittlung gehören auch Lehrvideos, die aber mehr sind als eine bloße Vorlesungsaufzeichung. Prof. Frank Weidermann von der Fakultät Maschinenbau und Yulia Kovshar, eine Austauschstudentin der Fakultät Medien aus Sankt Petersburg, erstellten gemeinsam solche Lehrvideos für das FEM- Modul. Im ersten Teil der Videos  wird jeweils ein praktisches Beispiel vor Ort gezeigt, wie zum Beispiel Auflager von Brücken. Anschließend erfolgt die Erläuterung durch den Dozenten und schließlich wird die Umsetzung am Rechner gezeigt. Die Videos wurden mit deutscher und englischer Vertonung produziert.

Neben dem FEM-Modul der Fakultät Maschinenbau werden derzeit in vier Fakultäten der Hochschule Mittweida MOOCs konzipiert, produziert oder bereits eingesetzt. Besonders auch für Weiterbildungs- und berufsbegleitende Angebote sind diese Vermittlungsformen unerlässlich.