Wo Karrieren beginnen

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„Herbert E. Graus Studio“ im neuen Zentrum für Medien und Soziale Arbeit benannt

Rektor Ludwig Hilmer, Suzanne von Borsody<br>und Professor Herbert E. Graus<br>nach der Enthüllung des Schriftzugs

Die Hochschule hat heute Nachmittag das Fernsehstudio nach Professor Herbert E. Graus benannt. Hochschule und Fakultät Medien würdigen damit einen langjährigen Dozenten, Preisstifter und Förderer. Graus ist Mitgründer und früherer Vorstand der ce Consumer Electronic AG. Seit dem Jahr 2000 ist er Lehrbeauftragter für Gründungsmanagement und Unternehmensführung an der Fakultät Medien der Hochschule Mittweida, seit 2010 Honorarprofessor. Er berät und unterstützt Studierende und Absolventen beim Weg in die Selbständigkeit und stiftet seit 2007 jährlich den Herbert E. Graus Preis für aussichtsreiche Geschäftsideen Mittweidaer Studierender. Für viele Medienprojekte und fakultätsübergreifende Veranstaltungen an der Hochschule setzt sich Graus seit Jahren ein.

Rektor Ludwig Hilmer begründete im Vorfeld die Entscheidung der Hochschule: "Herbert E. Graus ebnet viele Wege zu erfolgreichen Karrieren, nicht nur in den Medien. Es ist konsequent, wenn der Weg ins großartige Fernsehstudio die Studierenden künftig an seinem Namenszug vorbei führt."


 

Mittweidas Beigeordneter Ralf Schreiber erinnerte an Professor Graus' Engagement bei der Weltrekord-Lesung "Karl May - Gefangene Visionen" im früheren Stadtgefängnis, die Graus entscheidend gefördert hat, und an die von ihm gestiftete Radio-Sammlung, die die Stadt jetzt in eine Dauerstellung überführt. Auch die Bedeutung eines Professors für Gründungsmanagement hob Schreiber aus der Sicht der Stadt hervor. Die Stadt könne Infrastruktur für junge Unternehmen zur Verfügung stellen, aber die Inhalte müsse die Hochschule mit guten Dozenten liefern.

Altrektor Lothar Otto stellte in seiner Laudatio heraus, was einen guten Professor ausmacht: Gute Lehrende seien Künstler, die anwendungsfähiges Wissen vermitteln. Der Weg vom sich Informieren zum Wissen sei weit, noch weiter sie der vom Wissen zum Können. Herbert E. Graus sei so ein Künstler, der die Studierenden auf diesen Weg bringt und begleitet.


Rektor Ludwig Hilmer verwies auf die drei Geburtstage, die mit dem heutigen Ereignis in Verbindung stehen: den Geburtstag des Herbert E. Graus Studios, den "runden" Geburtstag des Namensgebers am Freitag und den 150. Geburtstag der Hochschule, den sie ab Mai dieses Jahres zwei Jahre lang feiern wird. Zwei Jahre Jubiläum, weil der erste Gründer einer technischen Lehranstalt in Mittweida, Wilhelm Heinrich  Uhland, im Jahr 1865 als 25Jähriger keinen Gründungsberater wie Herbert E. Graus hatte und so mit einem hervorragenden Produkt nach zwei Jahren finanziell scheiterte. Die 1867 erfolgte Neugründung des "Technicums Mittweida" durch Carl Georg Weitzel übernahm das Ausbildungskonzept Uhlands und entwickelte sich dank Unterstützung in der Stadt erfolgreich weiter.

Glanz im Haus

Rektor Ludwig Hilmer begrüßte heute im Herbert E Graus Studio auch die Schauspielerin Suzanne von Borsody. Als langjährige Wegbegleiterin des Ehepaars Graus ist sie auch der Hochschule Mittweida verbunden. So war sie im Jahr 2011 die Schirmherrin und eine der prominenten Vorleserinnen bei der siebenwöchigen Weltrekord-Lesung "Karl May - Gefangene Visionen".

Professor Herbert E. Graus blickte in seiner Erwiderung auf seinen Weg nach Mittweida vor 15 Jahren zurück. Ein befreundeter Anwalt habe ihm damals vorgeschlagen, in Mittweida zu lehren. Damals wusste er nicht, wo Mittweida ist - heute sei es seine zweite Heimat. "Die Ausstattung, die Kollegenschaft und die Möglichkeit, praktisches Wissen und eigene Erfahrungen und Erkenntnisse zu vermitteln, gefallen mir", erklärte er und versprach, auch weiterhin seine Kraft, Motivation und Ideen an der Hochschule Mittweida einzusetzen.


"Wer Unternehmer ist, muss etwas unternehmen"

Der 1945 in Bad Wiessee geborene Graus gründete nach Erfahrungen als Einkäufer auf internationalen Märkten eine eigene Firma, mit der er auch später an die Börse ging (ce Consumer Electronic AG, 1998). Er kaufte Chips und elektronische Bauteile in den USA ein und vertrieb sie in Deutschland. Mit der Verbreitung des PCs in Deutschland stieg die Nachfrage nach diesen Bauteilen. Später folgten weitere Firmengründungen in Tokio und New York.

Heute begleitet er das Unternehmen als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender - und hat mehr Zeit für andere Unternehmungen: Zu seinen Hobbys zählt Herbert E. Graus neben der Teilnahme an Oldtimer-Rallyes die Beratung, die er kleinen und mittelständischen Unternehmen und seinen gründungswilligen Studierenden anbietet."Wer Unternehmer ist, muss auch etwas unternehmen, um seinen wirtschaftlichen Erfolg zu sichern", sagt er. Der Honorarprofessor kennt den Weg eines international agierenden Unternehmens von der Gründung bis zum Gang an die Börse. Genau diese Erfahrungen und Kenntnisse gibt er an die Studierenden weiter.

Fotos: Andreas Hiekel (2-6), Helmut Hammer (1, 7)