Die Preise purzeln

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Viele Auszeichnungen auf der Wissenschaftlichen Konferenz: Fünf Preise an Absolventen für herausragende Arbeiten, ein Preis für die Hochschule selbst.

Carl-Springe-Preis für Sara Kischnick.<br>Professor Peter Tittmann, Dekan Christian Schulz,<br>Prorektor Gerhard Thiem (v.l.)

Bereits in der Eröffnungsveranstaltung der 23. Internationalen Wissenschaftlichen Konferenz Mittweida (IWKM) am Mittwoch Vormittag verlieh die Fakultät Maschinenbau den Gerhard-Neumann-Preis an René Sewohl. Er erhält den Preis für seine herausragende Bachelorarbeit mit dem Titel: "Untersuchung unterschiedlicher Varianten zur Animation von Bedienhandlungen und -folgen an automatisierten Sonderanlagen unter Nutzung von Virtual Reality". René Sewohl studierte im kooperativen Bachelorstudiengang Mechatronik und verband damit Berufsausbildung und ein Hochschulstudium. Er setzt nach seinem Bachelorabschluss das Studium an der Hochschule Mittweida im Masterstudiengang Mechatronik fort.

Im Gutachten der Jury heißt es: "In seiner Arbeit hat Herr Sewohl ... einen allgemein anwendbaren Leitfaden für die Erstellung von skriptbasierten Animationen in der vorhandenen VR-Software Visual Decision Platform abgeleitet. Mit Hilfe dessen hat er eine Referenz-Sonderanlage vollständig animiert und konnte somit sein Konzept direkt evaluieren. ... Die von Herrn Sewohl erbrachten Ergebnisse sind unmittelbar in Forschung und Lehre integrierbar und stellen somit auch einen Mehrwert mit Blick auf das Profil der Fakultät Maschinenbau innerhalb der Hochschule Mittweida dar."

Der Namensgeber Gerhard Neumann (1917-1997) war ein deutscher Maschinenbauingenieur und Erfinder. Nach seinem Studium an der Ingenieurschule Mittweida verließ er 1938 Deutschland und ging zunächst nach China, dann in die USA. Hier beschäftigte er sich erfolgreich mit der Entwicklung von Flugzeugtriebwerken, zuletzt bei General Electric. Von 1963 bis 1980 war Neumann Vize-Präsident dieses Unternehmens.

Neumanns Witwe Clarice ist mit der Hochschule Mittweida nach wie vor verbunden und ist Stifterin der Auszeichnung.

Carl-Springe-Preis für junge Wissenschaftlerin

Während des abendlichen Empfangs für die Konferenzteilnehmer auf Burg Kriebstein erhielt Sara Kischnick den Carl-Springe-Preis für ihre Masterarbeit über den "Aufbau von Kommunikationsnetzen in der Elektromobilität und Definition von auftretenden Zuverlässigkeitsproblemen".

Die Gutachter urteilten: "Die Ergebnisse der Masterarbeit werden unmittelbare Verwendung für die weitergehenden Forschungen in der Zuverlässigkeitsanalyse von Kommunikationsnetzen finden. Der besondere praktische Wert dieser Arbeit liegt in der Verbindung von zwei Gebieten, die in der Literatur oft unabhängig behandelt werden. Bisher werden Methoden der mathematischen Zuverlässigkeitstheorie oft in der Sprache der reinen Mathematik und relativ unabhängig von konkreten technischen Systemen dargestellt. Auf der anderen Seite werden durch Aufbau redundanter Systeme und Korrekturmechanismen in Protokollen praktische Anstrengungen zur Erhöhung der Zuverlässigkeit unternommen, jedoch oft, ohne die Wirksamkeit der Methoden solide mathematisch zu begründen. Die vorliegende Masterarbeit ist ein erster Schritt zur Vereinigung dieser beiden Ansätze."

Der Namensgeber des Preises Carl Springe (1877-1958) studierte von 1901 bis 1904 am Technikum Mittweida. Zu 100. Wiederkehr seines Studiums wurde der Preis 2001 gestiftet und seitdem jährlich von der Fakultät Elektro- und Informationstechnik der Hochschule Mittweida verliehen. Stifter des Preises ist der Enkel von Carl Springe, der in Hemmingen bei Hannover lebende Helmut von Dreising.

Gefördert werden junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die eine herausragende Abschlussarbeit von besonderem wissenschaftlich-technischen Wert im Fachgebiet Elektrotechnik und Informationstechnik angefertigt und erfolgreich verteidigt haben.

Preisträger-Trio in der Informatik

Der Informatik-Preis wird von der Gesellschaft zur Förderung der Informatik und Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Mittweida - GIMI e.V. seit 2004 an einen oder mehrere Studierende der Hochschule vergeben, die eine herausragende Gesamtleistung in einem Informatik-relevanten Studium erreicht haben.

Ziel von GIMI e.V. ist Förderung von Lehre und Forschung an der Hochschule Mittweida auf den Gebieten Informatik, Wirtschaftsinformatik und inzwischen auch der Forensik, der Bio- und Medieninformatik.

Während des 15. Informatiktages in der IWKM übergab Professor Uwe Schneider am Donnerstag den diesjährigen Informatikpreis an drei Absolventen:

Sebastian Bittrich M. Sc. studierte Molekularbiologie/Bioinformatik und erhielt den Preis für seine hervorragende Master-Thesis mit dem Titel "Toward a Unified Assessment Protocol for Local and Global Protein Structure Stability and Quality Using Knowledge-Based Potentials".

Claudio Heeg B. Sc. studierte Informatik und befasste sich in seiner Bachelorarbeit mit dem "Nutzen von domainspezifischen Sprachen in bestehender Softwareentwicklung zur Analyse- und Wartungsverbesserung".

Felix Lorenz B. Sc. absolvierte ebenfalls den Studiengang Informatik und bekam den Preis für seine hervorragende Arbeit "Vorgehensmodell zur Entwicklung einer auf ASP.NET basierenden Cross-Plattform Webanwendung für mobile Endgeräte".

Preis für die Hochschule

Felix Lorenz ist einer Mittweidaer Absolventen, der seine Abschlussarbeit mit der msg systems agangefertigt hat. Das Unternehmen mit Hauptsitz in München - und einem Standort unter anderem in Chemnitz - bietet Lösungen und Consulting für die Versicherungsbranche.

Das Unternehmen vergibt jährlich den I3-Award und prämiert damit innovative Lösungen für die Versicherungsbranche. Die Forschergruppe A3S (Analytics as a Service) der Hochschule Mittweida hat in diesem Jahr in der Kategorie "Innovatives Geschäftsmodell" die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für den "A3S-Fingerprint-Service" erhalten.

Das Interesse der Versicherungsbranche an der Entwicklung aus Mittweida ist groß, denn der "A3S-Fingerprint-Service" erhöht die Wiedererkennbarkeit eines Betrügers im Netz - und das, ohne Datenschutzbestimmungen zu umgehen. Das Konzept stellt, so die Jury, eine "alternative Lösung für gegenwärtig relevante Problemstellungen dar, zum Beispiel Betrugsvermeidung und individuelles Marketing".
Informationen zum Fingerprint-Projekt hier.