Zweimal Abschied

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Die Hochschule Mittweida verabschiedete gestern und heute die Absolventen des vergangenen Sommersemesters

Rektor Ludwig Hilmer zeigt das Autobahnschild, das<br>bald an der A4 steht und für die Hochschulstadt Mittweida<br>wirbt.

Erstmals lud die Hochschule die Absolventinnen und Absolventen des Sommersemesters aus allen Studiengängen zur gemeinsamen Exmatrikulationsfeier im Herbst ein. Wegen der Vielzahl der erfolgreichen Studienabschlüsse im Sommer gab es sogar zwei Feiern: eine am Donnerstag, eine zweite heute. Insgesamt rund 300 frisch gebackene Bachelor- und Masterabsolventen aus allen Fakultäten füllten mit ihren Eltern und Freunden an beiden Tagen die Stadtkirche Mittweida.

Im Sommer dieses Jahres haben insgesamt 1125 Studierende der Hochschule erfolgreich ihr Studium abgeschlossen, davon sind fast die Hälfte Frauen und rund 18 % ausländische Studierende. Der Abschlussgrad Bachelor hat einen Anteil von fast Dreiviertel aller Abschlüsse. In der Kirche waren auch die Bachelors - und unter ihnen die Frauen - in der Mehrzahl.

Vielleicht erinnerte Hausherr Pfarrer Graseman vor diesem Hintergrund daran, dass eine starke Frau, Elisabeth von Rochlitz, im Jahr 1537 die Reformation in Mittweida eingeführt hat - gegen den Widerstand vieler einflussreicher Männer einschließlich ihres Schwiegervaters. Den jungen Absolventen machte Pfarrer Grasemann Mut, auf ihrem Weg wie Elisabeth oder Martin Luther frei das zu sagen, was sie denken und empfinden.


"Wir schmeißen Sie heute aus dem Nest", musste Rektor Ludwig Hilmer schon am Donnerstag zugeben, "aber wir freuen uns auch, wenn einige von Ihnen zurückkommen als Masterstudierende, als Gastdozenten oder sogar als Professoren. Bisher waren Sie unsere Studierenden, jetzt sind Sie unsere Testimonials dafür, dass wir eine gute Hochschule sind." Rektor Hilmer rechnete dabei auch mit dem "Feuerzangenbowle-Effekt", mit dem man nach 25 Jahren nur mit Freude und wehmütig an die Studienzeit zurückdenkt - im Falle von Mittweida gerne auch schon früher.

Kreativität und Mut

Mit einem kurzen Gang durch die Geschichte machte Festredner Heiko. S. Keilholz am Donnerstag beispielhaft deutlich, wie wichtig Innovationen sind. "Innovationen in Unternehmen sind überlebenswichtig - und Innovationen brauchen kreative Köpfe, nämlich Sie! Nutzen sie das Potenzial Ihres Studiums." Vor allem in mittelständischen Unternehmen seien Wissen und Können der Absolventen gefragt. Heiko S. Keilholz ist Vorsitzender der Geschäftsführung der HKS-Unternehmensgruppe mit Sitz in Adelebsen bei Göttingen, einem mittelständischen Unternehmen unter anderem mit den Geschäftsbereichen Sicherheit und Sicherheitstechnik.

Leidenschaft und Vertrauen

Der Festredner der heutigen Feier war Dr. Robert Niemann. Der FIFA-Berater und Direktor des Instituts für Fußballmanagement München machte die Gemeinsamkeiten des Erfolgs der Nationalmannschaft und des Erfolgs eines jungen Akademikers anschaulich. Im Blick auf die Fußballweltmeisterschaft sagte Niemann: "Wir alle haben die Magie des Wettbewerbs gespürt. Auf einmal hat man Vertrauen: 'Da geht was!' Ein Teamgeist entsteht, den man nicht kaufen kann." Leidenschaft, Glaube an die eigenen Fähigkeiten und Vertrauen in die Mitspieler im Team seien entscheidende Werte, die es auch für den jetzt beginnenden beruflichen Weg zu leben gelte.

 

Höhepunkt beider Feiern war der namentliche Aufruf aller anwesenden Absolventen. Am Donnerstag waren es 170, die Prorektorin Monika Häußler-Sczepan nach vorne bat. Heute rief Prodekanin Petra Radehaus 130 Absolventen auf, Urkunde und Bachelorhut aus den Händen ihrer Professoren entgegenzunehmen .

Ausgezeichnete Geschäftsideen und ein ausgezeichneter Geschäftsmann

Traditionell wurde am Donnerstag auch der Herbert-E.-Graus-Preis für innovative Geschäftsideen übergeben: Den 3. Platz, dotiert mit 500 Euro, erhielt Medienmanagement-Absolventin Gerit Weidel für ihren Businessplan mit dem Titel "HAND UND FUSS - Die Sportkletterhalle". Der 2. Platz und 750 Euro gingen an die Medienmanagement-Studierenden Sina-Lauren Meyer und Jonas Haase für ihre Geschäftsidee "Be Green". Den 1. Platz und 1250 Euro holte sich das Team von "MyAdventure GmbH" mit den Business Management-Absolventinnen Sophie Thielen, Laura Sophie Profitlich und Vicky Borgmann.

Für den Stifter Professor Herbert E. Graus überraschend bekam auch er eine Auszeichnung, und zwar die höchste, die die Hochschule Mittweida zu vergeben hat: Rektor Hilmer verlieh dem Mitgründer und früheren Vorstand der ce Consumer Electronic AG für das jahrelange Wirken an der Hochschule als Dozent, Ratgeber und Förderer ihrer Studierenden die Goldene Ehrennadel.

Ebenfalls fester Bestandteil der Feierlichen Exmatrikulation im Oktober ist die Übergabe der Abschlussurkunden für die Volontäre der Mitteldeutschen Journalistenschule. Michael Hiller, Geschäftsführer des Deutschen Journalisten-Verbandes, Landesverband Sachsen e.V., konnte am Donnerstag drei Volontären den erfolgreichen Abschluss ihrer journalistischen Zusatzausbildung bestätigen.

 

Nach den Feiern in der Stadtkirche versammelten sich die Absolventen an beiden Tagen auf dem Technikumplatz, um unter lautem Jubel die eben verliehenen Hüte in die Luft zu werfen.

Weitere Fotos von der Feierlichen Exmatrikulation stehen demnächst unter "News/Meldungen" auf www.hs-mittweida.de zur Verfügung.