Dank Bus im Haus: mehr Komfort, mehr Sicherheit, mehr Energieeinsparung

Dank Bus im Haus: mehr Komfort, mehr Sicherheit, mehr Energieeinsparung

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Experten für Gebäudesystemtechnik berieten in der vergangenen Woche an der Hochschule über neue Anwendungsfelder für Bus-Systeme in der Gebäudeautomation

Im Koffer komprimierte Komponenten<br>der Gebäudeautomation

Der Carl-Georg-Weitzel-Bau der Hochschule Mittweida hat es, der Gerhard-Neumann-Bau hat es - und das neue Zentrum für Medien und Soziale Arbeit hat es selbstverständlich auch: das Gebäudemanagementsystem mit KNX Bus.

Wer hier auf einen Lichtschalter drückt, schließt nicht einfach einen Stromkreis, der eine Lampe leuchten lässt. Wenn dann mit der Beleuchtung gleichzeitig die Belüftung des Raums aktiviert wird, dann sind schon zwei Systeme miteinander verbunden. Oft ist der Zugang zum Gebäude erst über ein elektronisches System möglich. Bei alledem gilt es nicht nur zwei Zustände zu unterscheiden, sondern über eine Vielzahl von Sensoren und Reglern und über Wenn-Dann-Szenarien Prozesse zu erfassen und zu steuern. Damit die unterschiedlichen Komponenten solcher Systeme miteinander funktionieren, hat man sich vor fast 25 Jahren auf einen offenen weltweiten Standard für Haus- und Gebäudesystemtechnik geeinigt: den KNX Bus. Er verbindet alle Komponenten der Gebäudeautomation und sorgt dafür, dass alle in einer Sprache miteinander kommunizieren - und das herstellerunabhängig.

Einer der führenden Hersteller von Komponenten für die Gebäudeautomation ist das Unternehmen ABB mit Sitz in Heidelberg. Die Forschungsgruppe Gebäudesystemtechnik der Fakultät EIT der Hochschule Mittweida forscht seit mehreren Jahren erfolgreich für ABB zur Entwicklung von Testszenarien für komplexe KNX-Baugruppen. Am 16. September fand das diesjährige ABB-KNX-Seminar erstmals an der Hochschule Mittweida statt. Arno Reinmuth von ABB stellte neue Anwendungsmöglichkeiten für den KNX-Bus vor und Alexander Maier von der Alexander Maier GmbH präsentierte die Visualisierungssoftware "Eisbär Scada2.1". Sie macht es möglich, ortsunabhängig komplexe Funktionen eines Gebäudemanagementsystems zu steuern. Anschließend berieten die rund 60 Teilnehmer gemeinsam mit den beiden Referenten und den Mittweidaer Wissenschaftlern über den Einsatz neuer Hard- und Softwarekomponenten des Installationsbus-Systems KNX.

Die Hochschule Mittweida ist seit Frühjahr dieses Jahres zertifizierte KNX-Schulungsstätte für Anwender aus den Bereichen Industrie und Handwerk. Auch für die Studierenden in Mittweida gehört KNX zu den Inhalten im Studium der Energietechnik, des Wirtschaftsingenieurwesens und des Energie- und Umweltmanagements. In den Masterkursen Industrial Management und Elektrotechnik vermitteln Professor Gerhard Thiem und Dipl.-Ing. Ines Kamprad vertiefte Kenntnisse und Fertigkeiten der Studierenden für den Einsatz komplexer Gebäudemanagementsysteme. Solche Systeme finden immer breitere Anwendung und ziehen auch in den privaten Hausbau ein, wo Komfort, Sicherheit und Energieeinsparung eine wachsende Bedeutung haben.