Mehr als nur ein Studentenfilm

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Das Projekt "Detox" bringt Mittweidaer Studenten und Medienprofis zusammen

Das Detox-Team.<br>Vorne sitzend Phiilip Müller und Christina Honig<br>(Foto: Torsten Schwarz, Detox)

Nicolai ist allein, er hat Frau und Tochter verloren - und fühlt sich selbst verloren und überflüssig. Erst das Waisenmädchen Maria weckt ihn ihm wieder ein Gefühl, wichtig zu sein und gebraucht zu werden. In ihrem Film "Detox - Wenn du alles verloren hast" erzählen Mittweidaer Studierende die fiktive Geschichte von Nicolai und Maria.

Das Projekt "Detox" ist aber mehr als ein Film: Die Gruppe von Studierenden und professionellen Medienschaffenden wollen eine spannende und ergreifende Geschichte erzählen. Dazu wird die Handlung in Filmszenen, Hörspiel-Teilen, Textpassagen und über weitere Medienkanäle verbreitet. Diese neue Erzählweise wird auch als transmediales Storytelling bezeichnet. Somit kann man den Film auf verschiedenen Plattformen, einschließlich Social Media, unterschiedlich wahrnehmen.

Transmediales Storytelling als fakultätsübergereifendes Projekt

So arbeiten mittlerweile rund 40 Studierende aus den vier Fakultäten Medien, Mathematik/Naturwissenschaften/Informatik (MNI), Soziale Arbeit und Wirtschaftswissenschaften an der Umsetzung des Projekts. Die Dreharbeiten finden in diesem Sommer in Mittweida statt. "Detox" geht auf eine private Initiative einiger Kommilitonen zurück, wird aber inzwischen unter anderem vom Studentenrat, dem Studentenwerk Freiberg und den Fachschaftsräten der Fakultäten Medien und MNI der Hochschule gefördert.

Kernziel ist, Zuschauer zum Nachdenken anzuregen und die Geschichte in ihrer Tiefgründigkeit zu verstehen und anzunehmen. "In unserer Gesellschaft, wissen viele nicht mehr zu schätzen, was sie haben", so Drehbuchautor und Regisseur Philip Müller. Der Medientechnikstudent findet, dass viele Menschen zu vieles - sogar die Liebe und den Zusammenhalt einer Familie - als selbstverständlich hinnehmen. Der Film entlarvt diese Undankbarkeit und macht auf die Vergänglichkeit liebgewonnener Dinge aufmerksam.

Neben der Botschaft, die das Projekt vermitteln soll, bietet es allen Beteiligten die Chance, im Studium erworbenes Wissen und Fähigkeiten anzuwenden und zu erweiteren. Wer mitarbeitet, sammelt vielfältige Medienproduktions- und Filmdreh-Erfahrung und kann eine Referenz für zukünftige Projekte und Beschäftigungen vorweisen.

Emotionale und hoffnungsvolle Geschichte

Die Story dreht sich um den 47-jährigen Nicolai Kerber. Nach dem Verlust seiner Frau und seiner Tochter findet sich dieser in einer kalten, emotionslosen Welt wieder. Allein, ohne noch an sich oder andere zu glauben, klammert sich Nicolai an Illusionen und Erinnerungen an seine Familie. Erst als er auf das Waisenmädchen Mara trifft, scheint Nicolai wieder eine Aufgabe in seinem Leben zu finden. Sie allein schafft es wieder, positive Gefühle in ihm zu wecken und zeigt Nicolai, woran er selbst nicht mehr glaubt. Die Aufgabe, für einen Menschen Freund und Vater zu sein, bildet einen neuen Antrieb in seinem Leben.

Um eine solche Geschichte zu erzählen, braucht es ein starkes Team. Produktionsleiterin Christina Honig unterstützt Regisseur Philip Müller bei der Teamkoordinierung, bei Verträgen und Drehplanung. Die Medienmanagement-Studentin schwärmt von ihrer Arbeit: "Filmproduktion begeistert mich. Die Organisationsarbeit für ein Projekt, in dem die Vision und die Ideen vieler kreativer Köpfe stecken, macht die Produktionsleitung für mich zum spannendsten Filmberuf überhaupt." Begeistert vom Projekt und der Story wirken auch einige professionelle Medienschaffende wie die bekannte deutsche TV-Darstellerin Eva Habermann sowie Johanna Bronkalla, Daniel Pietzuch und Mika Metz mit.

Weitere Informationen hier: www.detox-film.de

oder auf der Facebook-Seite des Projekts: www.facebook.com/detoxfilm