Success mit SAXEED: StartUp bekommt neue Werkstoffe in den Griff

Success mit SAXEED: StartUp bekommt neue Werkstoffe in den Griff

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EXIST-Gründerstipendium für innovatives Start-up an der Hochschule Mittweida

Gut betreute Gründer: (v.r.) Sebastian Wittig,<br>Marcel Pfeiffer, Christian Prescher (CuringDesk),<br>Prof. Dr.-Ing. Volker Delport (Mentor an der<br>Hochschule Mittweida) und Matthias Baumgart<br>(Gründernetzwerk SAXEED Mittweida)

Ihre hervorragenden Materialeigenschaften haben Composite-Werkstoffen in den vergangenen Jahren eine zunehmende Einsatzbreite beschert, zum Beispiel im Automobilbau, bei der Windkraft und in der Luftfahrt- und Raumfahrttechnik. Allerdings sind die Werkstoffe nicht leicht in der benötigten Qualität herzustellen und zu verarbeiten. Mit einem Analysesystem für den dynamischen, innovativen und wachstumsstarken Composite-Markt haben drei Mittweidaer Spezialisten ihre Kompetenzen in den Bereichen Composite-Technologie, Thermodynamik und IT in einem StartUp gebündelt: Christian Prescher, Sebastian Wittig und Marcel Pfeiffer. Für ihre Ausgründung CuringDesk erhalten sie nun ein EXIST-Gründerstipendium.

"Das Gründerstipendium von EXIST bietet den Gründern die Möglichkeit, sich voll und ganz auf die Umsetzung ihrer technischen und wirtschaftlichen Ziele zu konzentrieren", so Matthias Baumgart vom Gründernetzwerk SAXEED, der das Gründungsvorhaben von Beginn an betreut. SAXEED wird an der Hochschule Mittweida seit Initiierung im Jahr 2002 von Professor Ulla Meister erfolgreich geleitet und weiterentwickelt. Für Gründungsinteressierte ist das sachsenweit vernetzte Mittweidaer SAXEED-Team ein idealer Ansprechpartner.

Mit dem EXIST-Gründerstipendium werden Studierende, Hochschulabsolventen und Wissenschaftler gefördert, die sich mit einem innovativen, technologieorientierten Gründungsvorhaben selbständig machen wollen. Die zwölfmonatige Förderung bietet Gründern ein Stipendium in Höhe von 800 bis 2.500 Euro monatlich, eine Sachkostenförderung zwischen 10.000 und 17.000 Euro sowie Coachinggeld bis zu einer Höhe von 5.000 Euro. Die geförderten Gründungsinitiativen sind als Projekte an der Hochschule angesiedelt. Die Hochschule entlastet so die Gründer bei der Verwaltung, und das Gründernetzwerk unterstützt bei der Weiterentwicklung der Geschäftsidee. "Wir sind froh darüber, dass wir durch die Förderung die Möglichkeit haben, uns ab Juli 2014 voll auf die Entwicklung unseres Produkts sowie die Umsetzung unseres Geschäftsmodells zu konzentrieren", so Gründer Christian Prescher.

Gute Betreuung für gute Ideen

Monatelang haben die drei Köpfe hinter CuringDesk ihre Geschäftsidee entwickelt, Markt- und Wettbewerber analysiert und am Zahlenwerk gearbeitet. Das so entstandene Ideenpapier wurde vom Projektträger Jülich begutachtet. "Das kritische Hinterfragen unseres Gründungsvorhabens, sowie die intensive Zusammenarbeit mit dem Gründernetzwerk in der Antragsphase waren bereits extrem hilfreich. Unsere Idee wurde dann mit 11,5 von 13 Punkten sehr positiv bewertet. Das bestärkt uns in Hinblick auf das entwickelte Geschäftsmodell", freut sich Gründer Sebastian Wittig.

Hervorragende Materialeigenschaften lassen Composite-Werkstoffe, z.B. carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK), zunehmend im Automotive-, Windkraft-, Industrie-, Luftfahrt- und Raumfahrtbereich zum Einsatz kommen. Nur durch exaktes Einhalten der notwendigen Härtungsbedingungen werden die gewünschten Materialeigenschaften am Bauteil erreicht. Zur Qualitätssicherung im Herstellungsverfahren müssen diese Bedingungen stets überwacht und protokolliert werden. In der Composite-Industrie wird dabei häufig noch auf manuelle Methoden zurückgegriffen, z.B. visuelle Überprüfung der Messkurven. Dies ist kostenintensiv, ungenau und aufgrund der manuellen, papiergebundenen Dokumentation unübersichtlich. Das wiederum hemmt die Verbesserung von Prozessen.

Neue Ideen aus Mittweida

Die neue Lösung aus Mittweida kombiniert Software, erweiterte Messtechnik und Optimierungsdienstleistung. Die Messdaten werden aus Sicht des Technologen aufbereitet, bewertet und in composite-spezifische Technologiedaten transformiert. Der Auswertungsaufwand ist erheblich verringert und momentan noch­ verborgene Zusammenhänge im Produktionsprozess werden sichtbar. Durch erweiterte Messtechnik sind auch Zustandsdaten notwendiger Peripherieanlagen in die Prozessauswertung integrierbar. "Somit ist eine umfassende Überwachung und Optimierung in Bezug auf den Härtungszyklus und des Gesamtsystems möglich. Durch den Einsatz innovativer Methoden der Datenverarbeitung und Informationsvisualisierung schaffen wir eine benutzerfreundliche Schnittstelle zum Anwender", erläutert Gründer Marcel Pfeiffer.

Auch der Mentor des Gründungsvorhabens, Professor Volker Delport von der Fakultät Elektro- und Informationstechnik der Hochschule Mittweida ist überzeugt: "Mit CuringDesk erhält der Anwender eine Lösung, die dem Status quo weit überlegen ist und die prognostizierten Mengenzuwächse in der Fertigung effizient bewältigen lässt".

Das EXIST-Gründerstipendium wird finanziert mit Mitteln des Bundes und aus dem Europäischen Sozialfond (ESF).

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