Fördern, Finanzieren, Forschen

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Wie Forschung und Entwicklung auch in kleineren Unterehmen praktsich gelingen kann, war Thema des MIKOMI-Wirtschaftsdialogs.

Professor Gerhard Thiem, Wissenschaftlicher<br>Leiter des MIKOMI

Je mehr ein Unternehmen forscht und entwickelt, desto stärker sind seine Wettbewerbsfähigkeit und geringer eine Krisenanfälligkeit. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen nutzen ihr hier vorhandenes Potenzial aber nicht.

Dr. Michael Uhlmann von der ATB Arbeit, Technik und Bildung GmbH begründet die Innovationshemmnisse mit Finanzierungsproblemen: Forschung und Entwicklung ist teuer, in kleinen Unternehmen fehlt es an Finanzierungsquellen und ausreichendem Risikokapital. Dr. Kerstin Loth stimmt ihm zu: "Das hatten wir auch unterschätzt." Kleine und mittelständische Unternehmen können nur bedingt risikoreich investieren. Das Tagesgeschäft eines Unternehmens hat infolgedessen in der Praxis meist Vorrang, denn es bietet im Gegenteil zu den anlaufenden Projekten Sicherheit.

Die praktikable Unterstützung bei Forschung und Entwicklung (FuE) war Schwerpunkt des MIKOMI-Wirtschaftsdialogs am vergangenen Mittwoch.

Die Inanspruchnahme von externen Fördermitteln senkt langfristig das Finanzrisiko eines Unternehmens, erklärt Bernd Schädlich von der IMM Holding GmbH in seinem Vortrag über erprobte Vor- und Nachteile der Förderung. Er stellte gemeinsam mit Jan Drechsler vom Laserinstitut Hochschule Mittweida ein erfolgreiches gemeinsames Projekt vor und macht deutlich: Nur wer in Forschung und Entwicklung investiert, kann die sächsische Wirtschaft aktiv mitgestalten.

Gegenseitiges Geben und Nehmen

So bietet das zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie eine Plattform für die Zusammenarbeit von Lehre, Forschung und Praxis. Idealerweise entsteht ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Drechsler mahnt trotzdem zu sorgfältigem Vorausplanen: "Nicht selten gibt es Vorlaufzeiten von zwei Jahren." Schädlich ergänzt: "Man sollte den Markt mit einer Voraussicht von vier bis fünf Jahren beobachten, denn sofortiges Eingreifen ist nicht möglich."

Fachkräftemangel bleibt aktuell

Auch Franziska Seidel, Geschäftsführerin der Ökoplast GmbH in Mittweida, gab ihr Wissen aus der Praxis weiter. Zusammen mit ihrem langjährigen Projektpartner, Prof. Dr. Eckhard Wißuwa aus der Fakultät Maschinenbau der Hochschule Mittweida machte sie deutlich, dass sie vor allem die "gesamte Abwicklung der Projekte" schätzt.

Professor Wißuwa betonte aber: "Fachkräftemangel ist und bleibt ein Thema" und verwies auf die nötige enge Verknüpfung von Hochschulen und Unternehmen. Es reicht nicht, gemeinsam innovative Produkte zu entwickeln, wichtig sind ebenfalls die Weitergabe von Wissen und der gemeinsame Lerneffekt.

Der MIKOMI-Wirtschaftsdialog war eine Kooperationsveranstaltung von MIKOMI und der Chemnitzer Repräsentanz des Unternehmerverbandes Sachsen e.V.

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