Das Einkaufsnetz im Netzeinkauf

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Ringvorlesung über den modernen Einkauf im Netz: Wie Produkte den passenden Kunden finden

Prof. Dr.-Ing. Andreas Ittner

Der Mittweidaer Informatiker Professor Andreas Ittner machte am Mittwoch vergangener Woche in der 7. Veranstaltung der Ringvorlesung "Was ist modern?" einen Bummel durch die Einkaufsnetze des Onlineshoppings.

Gesuchte Produkte finden wir in google und anderen Suchmaschinen. Nur finden wir auf diesem Weg nur das, was wir auch benennen können. Greg Lindon von Amazon.com hat für dieses "Problem" eine Lösung erfunden und macht Kunden im Netz auf Produkte aufmerksam, die sie entweder noch nicht kennen oder für die sie keinen Namen haben. Sogenannte Recommendation Engines errechnen und zeigen an: "Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch..." "Das ist ein Paradigmenwechsel von 'Search' zu 'Discovery, so Ittner, "und die Umkehrung des klassischen Marketings". Für ein vorhandenes Produkt wird nicht mehr ein Kundensegment gesucht, sondern für den vorhandenen Kunden das passende Produkt. Das machte auch schon Tante Emma, die die Stammkunden ihres Ladens noch alle persönlich kannte.

Die Recommendation Engines helfen Kunden, wenn es für sie zeitlich oder fachlich schwierig ist, den Überblick über den jeweiligen Markt zu gewinnen. Den Anbietern steigern sie Umsatz und Gewinn. In diesem Spannungsfeld zwischen Unterstützung und Verführung wird es in Zukunft nach der Produkt- auch zur Preisindividualisierung kommen. Persönliche Daten jeglicher Art nutzen die Anbieter hierfür exzessiv.
Über die wirtschaftliche Dimension "modernen Einkaufens" hinaus stellt sich auch hier die brisante Frage, inwieweit das Web die Autonomie des Kunden und Bürgers eher demokratisch stärkt oder überwachend gefährdet.

Kleine Stadt in der großen Moderne - Nächste Ringvorlesung nicht nur über Mittweida sondern auch über Mittweida hinaus im Livestream

Sachsen ist das Land der Kleinstädte. Sie stehen oft im Schatten der Großstädte, gelten als paradiesisch oder provinziell und scheinen irgendwie im Kielwasser der Moderne mit zu schwimmen. Selten widmet sich ihnen die Forschung: Was zeichnet Kleinstädte aus? Wie innovativ kann eine Kleinstadt namens Mittweida sein?

Der Mittweidaer Soziologe Professor Stephan Beetz hat sich den kleinen Städten gewidmet und stellt seine Vorlesung am Mittwoch dieser Woche unter die Überschrift: Die kleine Stadt in der großen Moderne - smart, slow oder provinziell?

Zeit: Mittwoch, 30. April, 17:45 Uhr

Ort: Carl-Georg-Weitzel-Bau (Haus 1 der Hochschule), Raum 1-019C, Technikumplatz 17 - oder im Livestream.

Alle Hochschulangehörigen sowie Bürgerinnen und Bürger der Stadt sind herzlich eingeladen.
Das komplette Programm des Semesters findet sich hier.