„125 Jahre Jüdische Gemeinde in Chemnitz“

„125 Jahre Jüdische Gemeinde in Chemnitz“

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Das Hochschularchiv der Hochschule Mittweida unterstützt die Ausstellung „125 Jahre Jüdische Gemeinde in Chemnitz“ in den Kunstsammlungen Chemnitz mit Exponaten.

Noch bis zum 12. Dezember ist in den Kunstsammlungen Chemnitz die Ausstellung „125 Jahre Jüdische Gemeinde in Chemnitz“ zu sehen. Die 125 Exponate kommen unter anderen aus Museen in New York und Berlin, den Jüdischen Gemeinden Chemnitz und Dresden sowie von zahlreichen öffentlichen und privaten Leihgebern. Einige der Ausstellungsstücke wurden vom Hochschularchiv Mittweida zur Verfügung gestellt.

Gezeigt werden religiöse Objekte, Fotografien, Kunstwerke und Modelle. Zahlreiche Werke, so Skulpturen von Karl Albiker und Wilhelm Lehmbruck, 1127 Lithografien von Honoré Daumier und George Mossons Gemälde „Kaffeehaus" bereicherten als Schenkung jüdischer Mäzene die Kunstsammlungen Chemnitz. Ebenso von Bedeutung war die Eröffnung des von dem international renommierten Architekten Erich Mendelsohn entworfenen Kaufhauses „Schocken" im Jahre 1930.

Aus den Beständen des Hochschularchives Mittweida werden Dokumente zu den Studierenden Samuel Jägendorf (Studenten von 1904 bis 1907) und Gerhard Neumann (Student von 1936 bis 1938) gezeigt. Jüdische Studenten besuchten während ihres Studiums in Mittweida den Gottesdienst der jüdischen Gemeinde in Chemnitz, wie u. a. in den Programmen des Technikums Mittweida zu lesen ist. Zwischen 1870 und 1885 waren 40 jüdische Studenten am Technikum Mittweida eingeschrieben. Als später immer mehr Ausländer, auch aus Osteuropa, das Technikum besuchten, wuchs ihre Zahl stark an. Bis zum November 1938 absolvierten über 1800 jüdische Studenten die Bildungseinrichtung. Mit dem Aufkommen des Zionismus gründete sich in Mittweida im Jahre 1891 der „Zionistenverein“, später „Verein jüdischer Techniker“ bzw. „Verein jüdischer Studenten Mittweida“. Der Katalog informiert über den Studenten Leonhard Welsch, der sich von 1870 bis 1871 als erster jüdischer Student einschrieb, eine Couleurkarte des im November 1900 gegründeten „Vereins jüdischer Techniker“ von 1903, ein Schreiben des „Vereins jüdischer Studenten Mittweida“ vom 25. 03. 1927 und ein Gruppenfoto von 1930 gezeigt. Mit Joseph Bojko, der von 1900 bis 1903 Vorsitzender des „Vereins jüdischer Techniker“ in Mittweida und Teilnehmer am VI. Zionistenkongress 1903 war, wird auf das aktive Wirken jüdischer Studenten am Technikum hingewiesen.