Gymnasiasten freunden sich mit Laboren an

Gymnasiasten freunden sich mit Laboren an

Biotechnologie, HSMW-News, HSMW-Berichte

Die Mittweidaer Gymnasiasten forschen derzeit im Bereich Biotechnologie an der Hochschule. Die wirbt so auch um Studenten.

Lehrkraft René Kretschmer schaut sich mit Kevin, Elisabeth und Julia (r.) eine Bakterienkultur an. (Foto: Falk Bernhardt)

Die Hochschule ist nicht nur räumlich der Nachbar des Gymnasiums Mittweida, ein Patenschaftsvertrag sorgt seit einigen Jahren für eine gute Kooperation. Die trug bereits im technischen Bereich beim Schülerwettbewerb "Jugend forscht" Früchte. Nun sind es die Schüler aus dem Wahlgrundkurs Biotechnologie/Bionik, die im Labor der Hochschule forschen.

"Im Vorjahr haben wir schon das Angebot genutzt, jetzt sind es sogar zwei Kurse", berichtet Lehrerin Isabella Liebing. „Für uns ist das hier kostenlos, wir müssen uns nur mit den Laborzeiten abstimmen, sind also auch mal nachmittags hier.“ Die Schüler haben sich bereits das Rasterelektronenmikroskop angeschaut, durften auch daran arbeiten. Zudem besuchten sie noch eine Vorlesung zur Pflanzenbiotechnologie.

In dieser Woche wurden im Labor Bakteriennährbösen beimpft, die sichtbar gemachten Kulturen danach analysiert. Dabei soll vor allem die wissenschaftliche Arbeitstechnik erlernt werden. Eine weitere Aufgabe war die Herstellung einer Verdünnungsreihe von Hefekulturen. René Kretschmer, der offiziell die Lehrkraft für besondere Aufgaben ist, war mit den jungen Forschern sehr zufrieden: „Sie arbeiten alle super mit, sind auch wirklich am Thema interessiert.“ Dennoch wollte sich spontan noch kein Schüler für ein späteres Studium an der Mittweidaer Hochschule entscheiden. „In den vergangenen Jahren gab es bei uns schon einige Abiturienten, die hier mit der Studienrichtung Umwelttechnik begonnen haben“, so Liebing. „Dieser Kurs hat ja auch noch über ein Jahr bis zum Abi.“ Künftige Studenten werden für die Fachrichtung Biotechnologie/Bioinformatik gesucht. „Da bietet sich die Zusammenarbeit mit dem Gymnasium natürlich an. Wir möchten sie gern beibehalten und ausbauen und wollen die Schüler mit solchen Projekttagen für unseren Studiengang und natürlich für die Hochschule Mittweida begeistern“, so Kretschmer. „Im Vorjahr hat uns auch das Gymnasium Burgstädt besucht, aber die müssen ja mit dem Bus anreisen.“

Wahlgrundkurs Bionik

Das Gymnasium Mittweida bietet besonders den naturwissenschaftlich interessierten Schülern den Wahlgrundkurs Biotechnologie/Bionik an, weil das Fach Biologie in der Oberstufe nur noch zwei Wochenstunden umfasst. Derzeit laufen zwei Kurse für die Elfklässler, einer für die Zwölftklässler. Neben verschiedenen Projekten in Zusammenarbeit mit der Hochschule Mittweida stehen auch Exkursionen an, so zum Beispiel zu einer Biogasanlage und zu einer Kelterei. Die Schüler können innerhalb des Kurses auch eine besondere Lernleistung erbringen. Das ist eine Art Facharbeit, die das Gesamtergebnis der Abiturnote verbessert. (FA)

Quelle: Freie Presse, Mittweidaer Zeitung, Samstag, den 06. November 2010, Seite 9, Falk Bernhardt