Gesamtkunstwerk geht in Ruhestand

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Die Hochschule Mittweida verabschiedete Altrektor Werner Totzauer in Pension. Professor Totzauers Frau Anne geht zusammen mit ihrem Mann in den Ruhestand.

Zum Ehrenkolloquium anlässlich der Verabschiedung von Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Werner Totzauer kamen am Mittwoch rund 180 Kollegen, Freunde, Weggefährten aus der Wissenschaft und Vertreter aus Wirtschaft und Politik ins "Studio B" auf den Campus der Hochschule.

 

In ihrem Festvortrag würdigte Dr. Heidrun Steinbach, Geschäftsführende Direktorin des ICM - Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e.V. die langjährige Vorstandsarbeit von Professor Totzauer. Er habe die Entwicklung des Instituts wesentlich mitgeprägt.

 

 

Laudator Prof. Dr. Bernd Michel, heute Leiter des Micro Materials Centers Chemnitz des Fraunhofer-Instituts für Elektronische Nanosysteme ENAS, ist ein Weggefährte Totzauers aus früher Forschungsarbeit. Professor Michel erzählte illustriert mit Zeitdokumenten vom gemeinsamen Aufbau des Bereichs Festkörpermechanik, Bruchmechanik und Mikromechanik am Institut für Mechanik der Chemnitzer "Akademie der Wissenschaften". 
 

Professor Totzauer war von 1993 bis 2000 Prorektor für Wissenschaftsentwicklung der Hochschule Mittweida und hatte maßgeblichen Anteil an der Gestaltung des wissenschaftlichen Lebens der Hochschule nach der politischen Wende. Von 2000 bis 2006 war er Rektor der Hochschule Mittweida. Für den aktuellen Rektor Ludwig Hilmer ist Totzauer ein "moderner Wissenschaftsmanager", und das bereits zu Zeiten, als es den Begriff noch gar nicht gab. Hilmer führte zahlreiche Wegmarken an, darunter die Umstellung auf modularisierte Studiengänge, die Eröffnung der Sporthalle der Hochschule oder die Errichtung des EMV-Labors. Unter Totzauers Rektorat seien die Studierendenzahlen von 3000 auf mehr als 5000 gestiegen. "Das Beeindruckende", so Hilmer "ist die Vernetzung, die Totzauer vorantrieb. Er hat die Wissenschaftsregion Chemnitz vorgelebt."

Für seine Verdienste an der Hochschule verlieh Rektor Hilmer die goldene Ehernnadel der Hochschule an den zukünftigen Emeritus.

Der 1948 in Ottendorf geborene Totzauer studierte 1966 bis 1974 in Chemnitz, promovierte dort 1975 und habilitierte sich 1988. Er wirkte neben seiner Tätigkeit in zahlreichen wissenschaftlichen und wirtschaftsnahen Gremien mit. Von seiner eigenen wissenschaftlichen Produktivität zeugen über 160 Publikationen und Patente auf seinem Fachgebiet. Die Technische Universität Gabrovo in Bulgarien verlieh Professor Totzauer im Jahr 2003 für sein internationales Wirken den Ehrendoktor.

Nach dem Ende seiner Amtszeit als Rektor 2006 forschte und lehrte Totzauer in der Fachgruppe Physik der Fakultät Mathematik/Naturwissenschaften/Informatik der Hochschule Mittweida. Professor Andreas Fischer, Dekan der Fakultät, zeigte sich in seinem Redebeitrag erfreut, dass Totzauer damals in die Lehre zurückkehrte.

Oberbürgermeister Matthias Damm würdigte wie schon zuvor beim Eintrag ins Ehrenbuch der Stadt Mittweida Totzauers Verdienste sowohl um die Partnerschaft von Stadt und Hochschule Mittweida als auch um die Förderung Mittweidas als Standort für Bildung und Wirtschaft: "Jeder Erfolg für unsere Hochschule ist auch ein Erfolg für die Stadt." Hierfür verlieh Oberbürgermeister Damm im Namen der Stadt Mittweida Professor Totzauer als einem der "besten Botschafter für Mittweida" die Goldene Ehrennadel der Stadt.


Werner und Anne Totzauer sind seit 1972 verheiratet. Beide betonten ihre tiefe Verwurzelung in der Region und bleibende Verbundenheit mit der Hochschule. Frau Totzauer geht nach 38 Jahren an der Hochschule Mittweida zusammen mit ihren Mann in den Ruhestand. Die Diplomingenieurin für elektronische Datenverarbeitung arbeitete zuletzt seit 1992 als Leiterin des Rechnerpools der Fakultät Wirtschaftswissenschaften.