Gamescom 2025 als Bühne und Härtetest
Gamescom 2025 als Bühne und Härtetest
Nachwuchs-Game-Designer:innen von elf staatlichen Hochschulen aus Deutschland und Österreich zeigen ihre Spieleprojekte in der Indie Area. Die HSMW geht vorneweg.
Bunt, kreativ und originell: Die Indie Area der Gamescom gilt als Hotspot für unabhängige Spieleentwicklungen und bietet mit ihren zahlreichen Indie-Titeln großes Potenzial für echte Geheimtipps. In diesem Jahr stellen dort auch rund 50 Teams mit etwa 160 Studierenden ihre Games vor, darunter X Teams der Hochschule Mittweida – an einem 63 Quadratmeter großen Stand. Damit erhalten studentische Projekte erstmals eine eigenständige Bühne mitten in der Indie Area in Halle 10.2.
„Schon seit acht Jahren präsentieren Mittweidaer Studierende auf der Gamescom ihre Spiele und Projekte. Am eigenen Stand, mit Partnern wie Samsung, und nun gemeinsam mit anderen Hochschulen“, sagt Professor Alexander Marbach. Er lehrt im Fachgebiet Creative Content Design im Studiengang Medieninformatik und Interaktives Entertainment und betreut unter anderem das Abschlussprojekt der Studierenden. Es macht das Studium in Mittweida besonders: Jedes Jahr entwickeln die Studierenden des fünften Semesters gemeinsam ein vollwertiges Computerspiel.
Dass die Mittweidaer Studierenden nun mit denen anderer Hochschulen in großem Stil in der Indie Area ausstellen und damit wie Indie-Entwickler:innen behandelt werden, freut Marbach: „Die Mittweidaer Games gehören hierhin. Unser Studium macht besonders, dass die Absolvent:innen des Studiengangs Medieninformatik und interaktives Entertainment nicht nur bei großen Entwicklern wie Ubisoft durchstarten, sondern sich trauen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu machen und eigene Titel und Ideen umzusetzen.“
Indie Area als Realitätscheck
In Köln dabei hat die HSMW unter anderem Spiele wie Bot/Bot (Traveller's Box), Wummsen Village (JoyJab Games), Code 9 (Riding Turtles) und Spooky Bodies (Hero Saplings), die Ausgründungsgames von vier Mittweidaer Entwicklerstudios - ehemalige Studierende, die ihr eigenes Studio gegründet haben.. Ebenso dabei sind aber auch Mittweidaer Entwicklerstudios - ehemalige Studierende, die ihr eigenes Studio gegründet haben, darunter JoyJab Games mit dem Party-Brawler Wummsen Village und Traveller's Box mit dem 2D-Game Bot/Bot. „Die Indie-Area der Gamescom ist der ultimative Realitätscheck, ein dauerhafter Pitch direkt bei denen, die das Game spielen sollen“, sagt Marbach. „Wer bei hunderten Spieler:innen pro Tag durchweg positives Feedback erhält, ist auf dem besten Weg, sein erstes erfolgreiches Spiel zu launchen.“
Dass die HSMW-Studierenden und Absolvent:innen dabei nicht nur mit unzähligen anderen Indie-Games an den Nachbarständen und in der gegenüberliegenden Indie Arena Booth um Aufmerksamkeit kämpfen, sondern auch mit den Games der anderen Hochschulen, beunruhigt Marbach keineswegs: „Der ‚Raw Talent‘-Stand bietet allen Studierenden vergleichbare Chancen, Aufmerksamkeit und Interesse für die eigene Entwicklung zu wecken – unabhängig von Land, Bundesland oder Hochschule. Wir begreifen uns über alle Hochschulen hinweg als großen Innovationshub. Und wenn ich ehrlich bin: Mittweida muss sich da vor niemandem verstecken. Ganz im Gegenteil.“
Über den „Raw Talent“-Stand
Der 63 Quadratmeter große „Raw Talent“-Stand (Standnummer: D042g - D044g) wird von elf staatlichen Hochschulen aus Deutschland und Österreich getragen. Mit dabei sind neben der Hochschule Mittweida auch: Universität Bayreuth, HTW Berlin, TU Chemnitz, Hochschule Darmstadt, Hochschule Furtwangen, TU Graz, TH Köln, Technische Universität München, die Hochschule Neu-Ulm und die Universität Siegen.
Nach seiner Premiere auf der Gamescom 2024 geht das „Raw Talent“-Format damit in die zweite Runde. Damals präsentierten 19 studentische Teams ihre Projekte noch in einem lediglich vier Quadratmeter großen Bereich im „Home of Indies“ (HOI) – organisiert von der HAW Hamburg, der Hochschule Mittweida und der TH Köln.
Über den Studiengang Medieninformatik und interaktives Entertainment
Jährlich entscheiden sich rund 90 Studierende, ihr „Games-Studium“ an der Hochschule Mittweida aufzunehmen. Das dahintersteckende Lehrkonzept trägt den Titel „Digital Skills and Products“ und ist ausgezeichnet - unter anderem mit dem Sächsischen Lehrpreis. Studierende wenden das theoretisch gelernte im gesamten Verlauf des Studiums in semesterübergreifenden Projekten an.
„Individuelles Coaching begleitet den Lern-Prozess. Informatik- und Kreativkompetenzen werden verknüpft, nicht nur bei der gemeinsamen Entwicklung des Spiels am Ende des Studiums, sondern auch in Projekten mit Auftraggeber:innen aus der Wirtschaft“, erklärt Professor Matthias Baumgart, der als Studiendekan für die Weiterentwicklung des Angebots verantwortlich ist, eine weitere Besonderheit des „Games-Studiums“ in Mittweida.
Für alle Kurzentschlossenen, die jetzt neugierig geworden sind: Für den Studienstart im Herbst 2025 sind aktuell noch wenige Plätze in Medieninformatik und interaktives Entertainment und anderen Studiengängen der Hochschule Mittweida verfügbar.