EURECA-PRO wird eigenständige Organisation
EURECA-PRO wird eigenständige Organisation
Europäische Hochschulallianz trifft sich in Nancy, um eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Hochschullandschaft in Europa zu gestalten.
Die europäische Hochschulallianz EURECA-PRO wächst weiter zusammen. Während der Review Week vom 12. bis 16. Mai 2025 im französischen Nancy unterzeichneten die Rektoren der neun Partneruniversitäten eine formelle Absichtserklärung zur Gründung einer eigenständigen rechtlichen Institution für die EURECA-PRO-Allianz. Es ist ein wichtiger Meilenstein in der laufenden Institutionalisierung von EURECA-PRO und ebnet den Weg für einen stärker integrierten und nachhaltigen Kooperationsrahmen. „Dieser bedeutsame Schritt legt ein starkes Fundament für die weitere Entwicklung von EURECA-PRO zu einer wirklich integrierten und zukunftsorientierten Europäischen Universität“, so Vanessa Massegg, EURECA-PRO-Projektleiterin von der Montanuniversität Leoben.
Die Unterzeichnung ist bei weitem nicht der einzige Fortschritt der Review Week 2025. Von den neun Partneruniversitäten kamen mehr als 150 Teilnehmende an der Université de Lorraine zusammen – darunter Studierende, Akademiker:innen sowie externe Stakeholder:innen und Institutsleiter:innen –, um die Fortschritte der vergangenen 18 Monate zu reflektieren und die Allianz weiter entsprechend ihrer strategischen Ziele auszurichten.
Hélène Boulanger, Präsidentin der Université de Lorraine, reflektierte die Bedeutung des Zusammenkommens und die umfassende Rolle der Allianz und betonte die Wichtigkeit internationaler Zusammenarbeit in den heutigen herausfordernden Zeiten: „Wir sind sehr stolz, die Review Week zum ersten Mal in Lothringen veranstaltet zu haben – dem Land Robert Schumanns, Vater Europas. Angesichts der wiederholten Angriffe auf unsere Demokratien, Universitäten und die Wissenschaft ist die Arbeit der internationalen Allianzen wie EURECA-PRO wichtiger denn je. Sie ermöglicht es uns, gemeinsam eine bessere Zukunft zu gestalten.“
Vor dem Hintergrund der Entwicklungen europäischer Forschungs- und Innovationsprioritäten ergründeten die Teilnehmenden während dieser Review Week, wie die neun Partner als eine gemeinsame europäische Hochschule eine Schlüsselrolle für die Entwicklung einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit Europas übernehmen können. So lautete das zentrale Thema der Woche: „Beiträge zum Wandel in eine nachhaltige, wettbewerbsfähige und europäische Zukunft”.
Externer Input für interne Weiterentwicklung
Zwei Speaker eröffneten die Review Week: Janez Potocnik, Ökonom und ehemaliger EU-Kommissar, und Sébastien Treyer, Executive Director des IDDRI-Think Tanks (Institute for Sustainable Development and International Relations), gaben Impulsvorträge zum Konzept der nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit. Anschließend diskutierten weitere Expert:innen das Thema aus globaler, kontinentaler und regionaler Sicht. Zu den Diskutierenden gehörten Adel El Gammal, Generalsekretär der European Energy Research Alliance (EERA), Aurélien Genty vom Joint Research Centre der Europäischen Kommission, Christophe Yvetot, Repräsentant der United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) und Anaïs Voy-Gillis, Chief Strategy and CSR Officer bei Humens und Associate Researcher an der Université de Poitiers.
Es folgten thematische Workshops, die Raum für bereichsübergreifenden Dialog und Reflexion des Inputs für konkrete Initiativen boten. Die Teilnehmenden setzten sich damit auseinander, wie EURECA-PRO als Allianz ihre systemische Innovationsfähigkeit erweitert, wichtige Kompetenzlücken bei Studierenden und Gesellschaft ermittelt und schließt und wie sie ihre Flächenwirkung durch eine direktere Einbindung in lokale Ökosysteme erhöht.
Um eine größtmögliche Wirkung für die Gesellschaft zu entfalten, hat EURECA-PRO fünf zentrale Herausforderungen identifiziert, denen sich die Allianz in Forschung und Lehre gemeinsam annimmt: die sogenannten Strategic Challenges. Sie standen am Mittwoch im Mittelpunkt, als die Teilnehmenden in drei Themenfeldern zusammenarbeiteten: Kohlenstoff- und Wasserstoffsynergien, nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen sowie Geisteswissenschaften und Wandel. Jede Session umfasste einen Impulsvortrag, eine Podiumsdiskussion sowie praktische Workshops. Diese kollektiven Beiträge dienen nun als Grundlage für die Erstellung von Leitlinien für gemeinsame Forschungs- und Bildungsprogramme sowie Citizen-Science-Initiativen, mit denen Gesellschaft gezielt in die Forschung eingebunden wird.
„Ein Kompass für unsere Zukunft“
Teil der Review Week waren außerdem interne Arbeitstreffen von EURECA-PRO wie dem Board of Rectors, dem Executive Board sowie den Work Package- und Task Force-Teams. Diese Treffen boten Gelegenheit, Fortschritte zu teilen, Vereinbarungen über gemeinsame Programme zu validieren, die Entstehung von akademischen Gemeinschaften zu unterstützen und die Kommunikationsstrategie der Allianz auszurichten.
Vanessa Massegg, Projektleiterin EURECA-PRO an der Montanuniversität Leoben, hob die tiefere Bedeutung des Zusammenkommens und seines Zwecks für den Fortschritt der Allianz hervor: „Diese Woche war nicht einfach ein Kontrollpunkt für unser Projekt, sondern ein Spiegel für unsere Mission und ein Kompass für unsere Zukunft. Die Woche erinnerte uns daran, dass Strategie zwar Pläne prägt, aber das gemeinsame Bestreben den Fortschritt.“
EURECA-PRO für Mittweida und die Region
Als Teil der Hochschulallianz EURECA-PRO ist die Hochschule Mittweida Mitgestalterin bei der Entwicklung einer europäischen Hochschullandschaft. Von der zukunftsorientierten Ausrichtung können schon jetzt Studierende und Forschende profitieren, beispielsweise durch die Vertiefung Responsible Consumption and Production im Bachelor-Studiengang Elektrotechnik-Automation oder durch Konferenz- und Bildungsangebote zum Knüpfen neuer Forschungskontakte.
Über EURECA-PRO
EURECA-PRO (European University on Responsible Consumption and Production) ist eine Europäische Hochschulallianz, die 2020 gegründet wurde. Ihre Mission ist die Förderung der Nachhaltigkeit in Hochschulbildung und Forschung im Einklang mit dem nachhaltigen Entwicklungsziel 12 der Vereinten Nationen „Verantwortungsvolles Konsumieren und Produzieren“. Gleichzeitig bringt die Allianz Menschen aus ganz Europa näher zusammen. Beispielsweise werden bereits gemeinsame Studienprogramme entwickelt, die Studierenden den nahtlosen Wechsel zwischen zwei oder mehreren EURECA-PRO-Partneruniversitäten mittels eines integrierten Auslandssemesters ermöglichen. Zu den Partner:innen zählen neben der Hochschule Mittweida ebenso die Silesian University of Technology (Polen), die Université de Lorraine (Frankreich), die Montanuniversität Leoben (Österreich), die Hasselt University (Belgien), die Universidad de León (Spanien), die Technical University of Crete (Griechenland), die Universitatea din Petroșani (Rumänien) sowie die Technische Universität Bergakademie Freiberg.