Bergfest für die Ringvorlesung „Zeiten wenden!“

Bergfest für die Ringvorlesung „Zeiten wenden!“

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Rückblick auf den 9. Mai: KI ist nicht die Büchse der Pandora. Diesen Dienstag, 23. Mai: Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Gefahr?

Blick von hinten in den Hörsaal über die Köpfe des Publikums auf den männlichen Dozenten. Schräg über ihm ist eine Folie projiziert mit der Überschrift: „Anwendungen von KI und maschinellem Lernen – III – ChatGPT & Co“ und „Was ist, was kann ChatGPT ¬ nicht?“
Wissenschaftler wie Professor Thomas Villmann kennen ChatGPT schon länger. Der seit Dezember 2022 für jedermann zugängliche Chatbot ist aber sicher ein Grund, dass sich auch viele Nichtwissenschaftler:innen wie hier in der Ringvorlesung an der Hochschule Mittweida für das Thema KI interessieren.

Gleich zu Beginn der Vorlesung verneint Villmann die Frage aus der Überschrift zur Vorlesung: „Künstliche Intelligenz – Büchse der Pandora?“, holt dann aber vor dem vom Publikum im vollen Hörsaal erwarteten Ausführungen zu ChatGPT zunächst einmal aus mit einem historischen Rückblick auf die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. Dann klärte er auf, wie KI und deren Untermengen Maschinelles Lernen und Neuronale Netze funktionieren.

Einen Einblick in die eigene Forschung am Sächsischen Institut für Computational Intelligence und Machine Learning (SICIM) an der Hochschule Mittweida gab dessen Direktor mit einem Plädoyer für interpretierbare und „smarte“ KI, die plausibel und vertrauenswürdig ist und so mehr Chancen auf Akzeptanz hat. Diese Anforderungen erfüllten Anwendungen wie ChatGPT nicht, so Villmann, der dann am Ende der Vorlesung ausführlich erklärt, was dieser Chatbot als Anwendung von KI ist und kann, zum Beispiel Fragen beantworten und Texte schreiben – und was er nicht ist und nicht kann, zum Beispiel Wissen generieren und ein Bewusstsein haben. Die anschließende Diskussion war rege, fragte nach den Auswirkungen auf unseren Alltag oder unsere kognitiven Fähigkeiten. Es lohnt sich, die Vorlesung nachzuschauen – demnächst hier.

Vorlesung am 23. Mai: Zeitenwende vor einer Spaltung der Gesellschaft?

Mit der 5. Veranstaltung am 23. Mai wird die Ringvorlesung weiblich: Die Leipziger Soziologin Clara Dilger stellt ihren Beitrag zu „Zeiten wenden“ unter die Überschrift „Gefährdeter Zusammenhalt? Polarisierungs- und Spaltungstendenzen in Deutschland“. Dilger folgen in den kommenden Wochen zwei weitere Wissenschaftlerinnen.

Am 23. Mai steht unser gesellschaftlicher Zusammenhalt im Mittelpunkt. Clara Dilger fragt, ob und wie sehr unterschiedliche Werthaltungen zu aktuellen Fragen wie Zuwanderung, Multikulturalismus oder auch dem Klimawandel zu einer Spaltung der Gesellschaft führen können. Welche Zusammenhänge von Gesellschaftsbildern und politischen Einstellungen sind erkennbar, insbesondere in Ostdeutschland und in Bezug auf die Identifikation mit rechtspopulistischen Positionen und Parteien? Und welche Folgen hat dies für unseren gesellschaftlichen Umgang mit den Herausforderungen dieser Zeit?

Die Vorlesung am Dienstag, dem 23. Mai 2023  findet von 17:30 Uhr bis 19:00 Uhr im Zentrum für Medien und Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida, Bahnhofstraße 15, statt.

Alle Informationen zur zu den Vorträgen und Vortragenden der Öffentlichen Ringvorlesung: www.hs-mittweida.de/ringvorlesung

Inzwischen stehen die ersten drei Vorlesungen auch zum Nachschauen auf dem Youtube-Kanal der Hochschule Mittweida zur Verfügung.