Mittweida öffnet die Tür ins Silicon Valley

Mittweida öffnet die Tür ins Silicon Valley

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Internationale Kooperation will Innovationen aus der Region wachsen lassen

Vier männliche Personen halten freudenstrahlend eine Fahne mit der Ausfschrift "Siliccon Valley School". Im Hintergrund ist eine Luftaufnahme vom Silicon Valley in Klaifornien zu sehen, sowie drzwei Rollups von Teleskopeffekt und Hochschule Mittweida.
Ein nächster Meilenstein für das Miteinander von Wissenschaft und Wirtschaft in der Hochschulstadt Mittweida: Der Weg ins Silicon Valley für Innovationen von hier. Voller Freude: Peter Schmieder (BITZ der TH Deggendorf), Rektor Volker Tolkmitt (Hochschule Mittweida), Leonhard Zintl (Volkbank Mittweida) und Oberbürgermeister Ralf Schreiber.

Die Hochschule Mittweida, die Volksbank Mittweida eG und die Teleskopeffekt GmbH Mittweida haben am 28. Februar 2023 im Mittweidaer Innovationszentrum Werkbank32 ihre Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Innovations Transformations Zentrum (BITZ) Oberschneiding der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) vereinbart.

Hinter dem Titel der Vereinbarung „Kooperation im Rahmen der Silicon Valley School zur Unterstützung von Unternehmen bei Akzelerierung und Skalierung“ steht nicht weniger als die Wegbereitung für Innovationen aus der Region Mittweida ins Silicon Valley.

Silicon Valley ist nicht nur ein Ort, sondern steht für ein Prinzip, ein Mindset. Das amerikanische Innovations- und Gründungsverständnis unterscheidet sich mit seiner Kundenorientierung grundlegend von der deutschen bzw. europäischen Gründungsmentalität. Der Kunde avanciert von der einfachen Zielgruppe zum Stakeholder, dessen Feedback für die weitere Entwicklung eines Produkts essenziell ist.

Professor Peter Schmieder, Gründer und Leiter des BITZ Oberschneiding, sagt: „Unzählige Innovationen erblicken nie das Licht der Welt. Wir verbinden mit unserem Silicon Valley Program das Beste aus zwei Welten, den deutschen Erfindergeist und das Silicon-Valley-Mindset.“

Das BITZ hat starke Partner in den USA, darunter die Santa Clara University in Kalifornien, und hat seit 2014 zahlreiche Innovationen bzw. Startup-Teams auf ein „investfähiges“ Niveau gehoben, um ihre Produkte erfolgreich am Markt zu etablieren. Die Region Mittweida wiederum bietet mit der Hochschule Mittweida und ihren Partnern Volksbank Mittweida und Teleskopeffekt ein etabliertes Ökosystem für Innovationen.

Professor Volker Tolkmitt, Rektor der Hochschule Mittweida: „Unsere enge regionale Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass wir in der Lage sind, Wissen in Wirkung zu bringen. Nun gehen wir einen großen Schritt weiter und ergänzen dieses Ökosystem um die Skalierung, also die Überführung, die Transformation von Startups in die Wachstumsphase.“

Aussichtreiche Ideen und Startups aus der Wissenschaft kommen in Deutschland oft nicht über eine gewisse Schwelle hinaus: Forschungsprojekte sind zu Ende, Förderprogramme laufen aus, Teams lösen sich auf, ehe die Idee entscheidend weiterentwickelt werden oder die Gründung sich etablieren kann.

„Hier geht Potenzial für die zukünftige Entwicklung der Region verloren“, so Professor Leonhard Zintl, Vorstand der Volksbank Mittweida. „Wir schaffen jetzt mit dieser internationalen Partnerschaft Bedingungen, in denen Startups skalieren können. Die Kooperation im Rahmen der Silicon Valley School schafft Zukunft für Mittelsachsen, davon bin ich überzeugt!“

Das Silicon Valley Program: Wissenschaftlich begleiteter Transformationsprozess

Kernstück der Zusammenarbeit ist das auf Märkte und Investoren ausgerichtete jeweils neunmonatige Silicon Valley Program (SVP) des BITZ. Das SVP ist ein von internationalen Investoren entwickelter wissenschaftlich fundierter Transformationsprozess und bereitet Ventures auf den Markteintritt sowie die anschließende Skalierung in globale Märkte vor. Erfahrene Mentor:innen aus dem BITZ-Netzwerk und damit zukünftig auch aus Mittweida begleiten die Venture-Teams individuell in der Ausführung ihrer Aufgaben von der Erarbeitung des Geschäftsmodells, ihrer Go-to-Market-Strategie bis hin zu Invest-Readiness. Dieses 1:1-Mentoring ist neben Bootcamp-Sessions, interaktiven Workshops und Pitch-Sessions – auch im Silicon Valley – elementarer Teil des Konzepts.

In das Programm aufgenommen werden können Teams, die (1) über ein Minimum Viable Product (MVP) verfügen, (2) einen Markt identifiziert haben, dessen Volumen ausreichend groß ist und das Venture somit attraktiv für Investoren macht, und die (3) ein Skalierungs-Mindset mit einer klaren Vision mitbringen.

Messbarer Output und Anspruch des Programms ist es, (1) die Ventures für ein Pre-Seed-Investment (500.000 EUR bis 1.000.000 EUR) zu qualifizieren, (2) diese mit geeigneten Investoren zu verknüpfen, (3) bis zum Abschluss der Finanzierungsrunde zu begleiten sowie (4) darüber hinaus qualifiziert und belastbar zu vernetzen.