Von den Bergen ins Tal: Vortragsreihe zur Künstlichen Intelligenz

Von den Bergen ins Tal: Vortragsreihe zur Künstlichen Intelligenz

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KI-Kolloquium an der Hochschule Mittweida bietet ab 9. November in sieben Vorträgen Einblicke in KI-Themen und -Anwendungen. Entstanden sind die Vorträge für die erste KI-Sommerakademie der Hochschule in der Sächsischen Schweiz.

Oliver Klockow (im Bild) und Florian Spitzbarth halten am 18. Januar einen der Vorträge beim KI-Kolloquium im Wintersemester: „Deep Fakes vs. Interpretierbarkeit, Sicherheit und ethische Aspekte der KI“.

Rückblick: Die eigenen Kenntnisse zum Thema Künstliche Intelligenz einmal außerhalb von Stundenplan, Hörsaal oder Labor zu erweitern, zu vertiefen und praktisch anzuwenden – dazu hatten 15 Studierende der Hochschule Mittweida Ende August/Anfang September in Rathen in der Sächsischen Schweiz Gelegenheit.

Unter der Überschrift „AI – from theory to application“ bot die erste Sommerakademie der Fakultät Ingenieurwissenschaften und des Sächsischen Instituts für Computational Intelligence und Machine Learning (SICIM) an der Hochschule Mittweida die ideale Kombination: sich gemeinsam über einen längeren Zeitraum auf das Thema KI und deren Anwendungsfall Autonomes Fahren mit seinen technischen und ethischen Herausforderungen zu konzentrieren - und zum Ausgleich die ein oder andere „Teststrecke“ im Nationalpark Sächsische Schweiz mit natürlicher Intelligenz und Muskelkraft zu bewältigen.

Der doppelten Herausforderung stellten sich hochmotivierte Masterstudierende unter anderem aus „Vernetzte Intelligente Systeme“ und „Applied Mathematics for Network and Data Sciences“ mit ihren Dozent:innen. Hier ergänzten sich nicht nur unterschiedliche Disziplinen, sondern auch die unterschiedlichen Vorkenntnisse der Teilnehmenden, die entweder vor einem Jahr ihr Bachelorstudium beendet hatten oder als gestandene Ingenieure jahrelange Berufserfahrung mitbrachten.

Die erste Hälfte der Sommerakademie diente der Vertiefung der theoretischen Kenntnisse im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Hierzu hielten die Studierenden spannende Vorträge zu ganz unterschiedlichen Aspekten der KI, die sie im Vorfeld der Sommerakademie gemeinsam mit ihren Dozent:innen vorbereitet hatten: unter anderem zu Grundlagen und Methoden der Posen- und Gestendetektion, der Objektlokalisierung und -erkennung, der Sprachverarbeitung und der Generierung von Texten und zu missbräuchlicher Verwendung von KI am Beispiel sogenannter Deep Fakes. Ein besonderer Schwerpunkt waren dabei die sogenannten „Transformer-Netzwerke". Die Sommerakademie bot genug Zeit für vielfältige Fragen und rege Diskussion, besonders im Blick auf Autonomes Fahren und zum Beispiel den dort unvermeidlichen Zielkonflikt zwischen Funktionalität und Datenschutz.

Programmieren und Erleben

In der Maker-Session während der zweiten Hälfte der Sommerakademie ging es um den praktischen Einsatz von KI-Methoden, das heißt verschiedene Anwendungen für das autonome Fahren zu entwickeln, zu programmieren und auch zu testen. Auf dem Testfeld der IAV in Jahnsdorf konnten die Studierenden ihre Entwicklungen an Testfahrzeugen anwenden und während der Fahrt erleben. Die von Student Florian Spitzbarth begleitete Studierendengruppe zum Beispiel implementierte einen Algorithmus zur Bestimmung und Visualisierung eines „Social Driving Score“. „Wir wollten nicht einfach nur Fahrzeugdaten darstellen, sondern durch geschickte Fusion neue Informationen generieren“, so Spitzbarth zur Motivation der Gruppe.

Auch arbeiteten die Teilnehmer:innen mit Modell-Fahrzeugen und der Entwickler-Software „High Speed AI Racing Robots JetRacer Pro“. Hier galt es, kamerabasierte KI-Anwendungen so zu programmieren, dass diese Roboterfahrzeuge vorgegebene Teststrecken und -aufgaben autonom erfolgreich bewältigen, wie zum Bespiel das Erkennen und Umfahren von Hindernissen.

Klettern mit natürlicher Intelligenz

Das Erkennen von Hindernissen auf den Wanderungen zur Bastei, dem Lilienstein, dem Carolafelsen oder der Festung Königstein überließen die Studierenden dann wieder ihrer natürlichen Intelligenz. Höhepunkt des Ausgleichsprogramms war der Kletterkurs an den Laasensteinen. Beim Erklimmen der Sandsteinfelsen kam es auf Geschick, Kraft und Ausdauer an – und beim Abseilen auf das Vertrauen in die anderen Teammitglieder.

Ermöglicht wurden die für die Studierenden kostenfreie Teilnahme an der Sommerakademie und die Durchführung der Maker-Session durch die Siemens AG Chemnitz und IAV GmbH Chemnitz.

Nach der Sommerakademie 2022 ist vor der Sommerakademie 2023. Das Organisationsteam um Professor Alexander Lampe hat sich nach der gelungenen Premiere für eine Fortsetzung im nächsten Jahr entschieden.

Ab 9. November: Sieben Vorträge zur KI

Das Thema KI bleibt auch in der Zwischenzeit Gegenstand von Veranstaltungen der Hochschule Mittweida: Ein erstes Wiedersehen mit Teilnehmer:innen der Sommerakademie wird es beim KI-Kolloquium ab 9. November geben. Dann kann auch ein breiteres Publikum einige der für die Sommerakademie entstandenen Vorträge zum vertieften Einstieg in aktuelle Themen- und Anwendungsgebiete der KI verfolgen.