Praxisprojekt „Guardian Gamers": Beim Spielen für den guten Zweck über 5.400 Euro gesammelt

Praxisprojekt „Guardian Gamers": Beim Spielen für den guten Zweck über 5.400 Euro gesammelt

HSMW-Top-News, HSMW-News

Studierende organisierten und produzierten Charity-Livestream zu Gunsten ukrainischer Kinder mit Gaming-Prominenz in Mittweida.

Die Streamer:innen und YouTuber:innen Frodo, Jeaw, Execute und BloodyNyuu (v.l.) spielen bei Guardian Gamers III in verschiedenen Spielen gegeneinander – hier Trackmania Turbo –und sammeln Spenden für SOS-Kinderdorf International. (Foto: Elisa Leimert).

Wer Videospiele spielt, darf sich oft anhören: „Warum verschwendest du deine Zeit damit?“ Dass solche Unterstellungen nicht nur unhöflich, sondern auch falsch sind, beweist die aktuelle Ausgabe des studentischen Livestream-Projekts „Guardian Gamers“ am 30. Juli. Die Idee dahinter: Medienstudierende der Hochschule Mittweida laden bekannte Streamer:innen und YouTuber:innen zu einem freundschaftlichen Minispiel-Turnier ein und sammeln dabei Spenden für einen guten Zweck.

Nachdem bei der letzten „Guardian Gamers“-Sendung im Dezember 2021 bereits über 5.000 Euro für die Stiftung Deutsche Depressionshilfe zusammenkamen, wurde diesmal die Ukraine-Hilfe der Hilfsorganisation SOS-Kinderdorf unterstützt. Diese versorgt durch den Ukraine-Krieg vertriebene Familien und Pflegekinder. Darüber informierte in der Sendung auch der Zwickauer Pädagoge Berthold Grenz, der sich seit vielen Jahren bei SOS-Kinderdorf Sachsen engagiert.

Passend zur sommerlichen Festival-Zeit wählten die Organisator:innen für „Guardian Gamers III“  das Motto „Musikfestival“ und den Studentenclub Mittweida als Produktionsort. Auch alle Spiele erzählten die Geschichte eines Festival-Wochenendes – von der Hinfahrt über den Zeltaufbau bis hin zum Auftritt des Headliners. Um das alles abzurunden, spielte live die Chemnitzer Punk-Rock-Band „Out Of It.“

Die diesjährigen Gäste sind keine Unbekannten in der Gamer-Szene: Max „Frodo“ Krüger ist vielen als einer der größeren deutschen YouTuber der ersten Stunde bekannt und gründete mit dem ebenfalls sehr bekannten LeFloid schon 2012 den Kanal „DoktorFroid“. Die Twitch-Streamerin Eva „BloodyNyuu“ Zander ist insbesondere im Umfeld des Esports-Titels „League of Legends“ eine bekannte Größe, in dem auch die Hochschule Mittweida aktiv ist. Ebenfalls dabei waren der erfolgreiche Gaming-Rapper und Musikproduzent Kevin „Execute“ Jokisch sowie sein häufiger Kollaborateur „JEAW“, der für die kurzfristig ausgefallene Streamerin „Shorty“ einsprang.

Zum Ende der Sendung konnten genau 5.411 Euro für die SOS-Kinderdörfer gesammelt werden. Über 1.200 Zuschauer:innen schalteten in den fast fünfeinhalbstündigen Livestream rein.

Großes Engagement fürs Herzensprojekt

So einfach das Konzept klingen mag – die Umsetzung ist aufwendiger, als es für die Zuschauer:innen zunächst scheint. Ein großer Faktor war, dass die Gäste beim diesjährigen Stream das erste Mal tatsächlich in Mittweida zu Gast sein konnten, nachdem die beiden vorherigen Ausgaben von „Guardian Gamers“ 2020 und 2021 pandemiebedingt komplett online stattfinden mussten.

Der studentische Projektleiter David Eitel: „Mit einem im Vergleich zur Ausgabe 2021 nur halb so großen Kernteam von acht Leuten und halb so viel Vorbereitungszeit haben wir Guardian Gamers III erfolgreich gestemmt – von der Konzeption der Spiele über die Sponsoren- und Talentakquise bis hin zu Details wie der Planung der Crew-Verpflegung. Das wäre nicht möglich gewesen, wenn uns nicht engagierte Studierende aus dem Folgejahrgang und die erfahrene Produktionscrew aus dem Umfeld des Studentenclubs Mittweida geholfen hätten. Einige, die schon im Praktikum sind, haben sich sogar extra Urlaub genommen, um herzukommen und ihr Herzensprojekt zu unterstützen. Wir alle brennen dafür und sind froh, dass es so erfolgreich war. Außerdem haben wir dabei viel dazugelernt.“

Gutes tun und praxisnah Gutes lernen

„Guardian Gamers“ ist ein Projekt innerhalb des Studiums. Studierende der Studienrichtung Esports Marketing im Studiengang Medienmanagement wenden Gelerntes beim Planen, Gestalten, Bewerben und Durchführen von Events praktisch an.

Insgesamt 17 Studierende arbeiteten im Sommersemester an Konzeption und Umsetzung. An der Produktion der Sendung selbst waren inklusive aller Positionen wie Kamera, Licht und Ton etwa 40 Personen beteiligt. Lehrende begleiten sie und unterstützen, wo es nötig ist. Axel Dietze, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät Medien der Hochschule, über den Mehr-Wert der Projekte: „Ein solches Event auf die Beine zu stellen, bringt den Studierenden wichtige Erfahrungen für die Zeit nach dem Studium, unter anderem auch in einem großen Team zu arbeiten. An der Hochschule können sie das in einer sicheren Umgebung erleben und sich ausprobieren. Ich freue mich doppelt über das gelungene Event, einmal mit den Studierenden und natürlich auch mit den Kindern, die wir mit dem gesammelten Geld unterstützen können.“

Die – auch für nicht Nicht-Gamer – unterhaltsame Sendung hat ihr Spendenziel um 1.400 Euro übertroffen. Wer sie sich nachträglich ansehen möchte, findet sie auf dem Twitch-Kanal der Hochschule Mittweida.