Zum Promotionsmittagessen bei NextGen

Zum Promotionsmittagessen bei NextGen

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Die Hochschule Mittweida unterstützt acht Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler im eigenen Qualifikationsprogramm NextGen auf ihrem Weg zur HAW-Professur.

Das Foto zeigt zehn Personen auf Sesseln im Kreis unter Bäumen sitzend.
Goldener Oktober im Kloster Nimbschen für den Promotionsworkshop von NextGen, das Qualifikationsprogramm für den professoralen Nachwuchs der Hochschule Mittweida.

Digitale Forensik, Game Based Learning, Medienkommunikation, Corporate Social Responsibility, Digitale Plattformwirtschaft, Interdisziplinäre Assistenzsysteme und Globale Kommunikation: Das sind die innovativen Lehr- und Forschungsgebiete der „nächsten Generation“ von Lehrenden an der Hochschule Mittweida. Die acht Mitglieder im interdisziplinären Team des hochschuleigenen Qualifizierungsprogramms NextGen bereiten sich hier auf ihre professorale Zukunft vor. Heterogen ist NextGen nicht nur im Hinblick auf die Disziplinen, sondern auch im Hinblick darauf, wie weit die einzelnen Teammitglieder von einer Professur entfernt sind. Einige Kolleg:innen verfügen bereits über viel Berufserfahrung und/oder eine abgeschlossene Promotion, andere befinden sich erst am Anfang ihrer beruflichen Karriere. Diese Mischung macht’s, und im Projekt profitiert jede:r davon.

Unterstützung bei der Promotion

Sechs Teammitglieder befinden sich derzeit in ihrer Promotionsphase. Damit auch hier vom Wissen der anderen profitiert werden kann, organisieren Dr. Viktoria Wüstenfeld und Sven Becker regelmäßig Promotionsmittagessen. Dort können die Promovierenden ihr Vorhaben vorstellen, mit den anderen diskutieren und sich Rat holen. Noch intensiver war das beim ersten NextGen-Promotionsworkshop möglich. Anderthalb Tage zog man sich dafür Ende Oktober ins Kloster Nimbschen zurück.

Im Vorfeld hatten die Promovierenden Exposés ihrer Promotionsvorhaben und konkrete Diskussionsfragen für das Team formuliert. Beim Workshop selbst hatte jede:r einen Slot von 75 Minuten – davon die ersten 25 Minuten, um die Zuhörenden in einem Vortrag thematisch abzuholen. Anschließend ging es mit den vorbereiteten und neuen Fragen in die Diskussion. Die Ratschläge von Projektleiterin Professorin Ramona Kusche und Professorin Monika Häußler-Sczepan ergänzten die Beiträge aus dem Team.

Gezielte Qualifizierung

Die Qualifizierung in NextGen geht über die Promotion deutlich hinaus. Die Teammitglieder haben zu Beginn der Förderung gemeinsam mit den jeweiligen fachlichen professoralen Mentorinnen und Mentoren sowie der Projektleitung individuelle Zielvereinbarungen geschlossen, die regelmäßig überprüft und angepasst werden. Sie betreffen die drei Qualifikationsbereiche „Forschung und Transfer“, „Lehre und Didaktik“ sowie „Berufserfahrung und Praxisprojekte“. Diese bilden die Basis für die individuellen Qualifikationen auf dem Weg zur HAW-Professur. Extern geleitete Coachings und Weiterbildungen, wie zum Beispiel Stimmtrainings, oder hochschuldidaktische Weiterbildungen und Fremdsprachenangebote der Hochschule ergänzen die Qualifikation. Um gemeinsame fakultätsübergreifende Projekte voranzutreiben, trifft sich das Team regelmäßig zum Austausch von Projektideen.

Warum ein eigenes Qualifizierungsprogramm

Für zukünftige Professorinnen und Professoren an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften gilt eine doppelte Anforderung: Wissenschaftliche Qualifikation über die Promotion plus mehrjährige berufliche Praxis außerhalb des Hochschulwesens. Hochschuldidaktische Fertigkeiten erweitern dieses Doppel, und natürlich muss der professorale Nachwuchs nicht nur Spezialistin und Spezialist in der eigenen Disziplin sein, sondern auch fachübergreifend über deren sprichwörtlichen Tellerrand blicken können. Problematisch können solche Anspruchspakete vor allem in jungen dynamischen Studien- und Forschungsgebieten sein. Entweder fehlt wissenschaftlich qualifizierten Bewerber:innen die Berufspraxis, oder es fehlt den Berufspraktiker:innen die Möglichkeit der wissenschaftlichen Qualifikation.

Auf der Suche nach den Besten befindet sich die Hochschule Mittweida darüber hinaus nicht nur im Wettbewerb mit der Wirtschaft, wo gut bezahlt wird, sondern auch mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen. Nachwuchsgewinnung ist so auch für die Hochschule Mittweida eine große Herausforderung. Ihr begegnet sie mit dem eigenen Qualifizierungsprogramm: NextGen. Das Projekt hatte im vergangenen Jahr als eines von drei sächsischen und 64 bundesdeutschen HAW-/FH-Konzepten vom Auswahlgremium der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) den Zuschlag für eine Förderung im Rahmen des Bund-Länder-Programms FH-Personal erhalten.

Am 1. April 2021 ging es für das Team der ersten acht Nachwuchswissenschaftler:innen und ihre Mentor:innen los. Das Resümee nach etwas mehr als einem halben Jahr Projekttätigkeit: Es geht in großen Schritten voran. Nach Ablauf der sechsjährigen Förderung soll NextGen an der Hochschule Mittweida verstetigt werden, um geeignete Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zielführend auf die Anforderungen einer HAW-Professur vorbereiten zu können.