Professor Laser geht. Horst-Exner-Bau bleibt.

Professor Laser geht. Horst-Exner-Bau bleibt.

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Professor Horst Exner verabschiedet. Der Forschungsbau des Laserinstitut Hochschule Mittweida trägt zukünftig seinen Namen. Ministerpräsident würdigt die wissenschaftliche Leistung.

Das Foto zeigt Professor Exhner im Porträt nach rechts blickend.
Über 40 Lebensjahre der Laserforschung gewidmet: Professor Horst Exner geht in den Ruhestand, bleibt aber an der Hochschule Mittweida präsent.

Die Hochschule Mittweida hat Professor Horst Exner als Direktor des Laserinstitut Hochschule Mittweida (LHM) und als Inhaber der Professur Physikalische Technik/Laseranwendungen in den Ruhestand verabschiedet.

Rektor Ludwig Hilmer würdigte im Rahmen der Abendveranstaltung der 12. Mittweidaer Lasertagung den Emeritus. Die Mittweidaer Laserforschung habe eine lange Tradition, aber sie habe nach 1990 einen zweiten erfolgreichen Start erfahren unter den damals neuen Bedingungen und Regeln. Exner und seine Mitstreiter haben diesen Erfolg getragen. „Du warst und bist die Inkarnation der Exzellenz der Lasertechnik in Sachsen und du strahlst nach Europa und in die Welt“, spielte Hilmer auf den Leuchtturmcharakter des Institutsgebäudes des LHM auf dem Mittweidaer Schillerberg an. Das ist dank des überzeugenden und leidenschaftlichen Engagements Exners der erste vom Bund mitfinanzierte Forschungsneubau an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften.

Das im Jahr 2016 eingeweihte Gebäude trägt zukünftig den Namen "Horst-Exner-Bau". Mit diesem Beschluss der Hochschulleitung überraschten der Rektor und Hochschulkanzlerin Sylvia Bäßler den Namensgeber und die Gäste der  Abendveranstaltung der 12. Mittweidaer Lasertagung in der Chemnitzer Event-Location Kraftverkehr. Ein passendes Schild brachten die beiden gleich mit. Es soll im Frühjahr seinen Platz am Gebäude finden.

Der Emeritus selbst gab sich bescheiden und hob das Engagement seiner Mistreiter:innen hervor: „Wenn wir zurückblicken, sehen wir, dass es gut war.“ Und er ergänzte einen Erfolgsfaktor, der wohl als typisch für die ganze Hochschule gilt: „Wir waren schon immer zeitig an neuen Dingen dran.“

Zuvor hatte schon Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer in seiner Videobotschaft den Mittweidaer Professor gewürdigt: „Sie haben hier im Freistaat große Spuren hinterlassen, und ich hoffe, dass es in Mittweida gelingt, an diese … wirklich wichtige wissenschaftliche Arbeit anzuknüpfen“. Dafür sind im Horst-Exner-Bau nun die Professoren Alexander Horn als neuer Direktor des LHM und Udo Löschner als sein Stellvertreter verantwortlich. Sie führen das 50-köpfige Team in die Zukunft.

Horst Exner: "Professor Laser"

Horn zeichnete in seiner Laudatio die wissenschaftliche Laufbahn seines Kollegen und Vorgängers nach, die im Jahr 1976 mit dem Studium der Technologie des elektronischen Gerätebaus in Mittweida begann. Schon in der Diplomarbeit (1980) widmete sich Exner der Lasertechnik, bevor er im Anschluss an seiner Dissertation arbeitete: „Beiträge zur laserinduzierten Flüssigphasenausheilung von ionenimplantiertem Silicium“ (1984). Es ist eine Technik, die auch heute noch bei der Herstellung von Flachbildschirmen eine wichtige Rolle spielt. 1988 wurde Exner Technischer Leiter des Laserapplikationszentrums (LAZ). Im Jahr 1992 berief ihn die Hochchule auf die Professur Physikalische Technik/Laseranwendungen. Von 2006 bis 2010 war er als Prorektor für Forschung Mitglied der Hochschulleitung der Hochschule Mittweida. Im Jahr 2011 wurde er Direktor des Laserinstituts. Die dortige Forschung unter seiner Leitung festigte der Hochschule national wie international ihren ausgezeichneten Ruf. Auch deshalb gelang es, im Jahr 2011 die erste Stiftungsprofessur der Hochschule für „Innovative Lasertechnologien“ einzuwerben.
Nichts jedoch unterstreicht die Forschungserfolge so imposant und nach außen sichtbar wie das Gebäude, das von nun an den Namen „Horst-Exner-Bau“ trägt. Eine Bausumme von fast 21 Millionen Euro, zuzüglich 5 Millionen Euro für Großgeräteanschaffungen, erstmals vergeben an eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften durch das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium auf Bundesebene, den Wissenschaftsrat. Der Bau ist seit 2016 ein „Leuchtturm“ mit Strahlkraft für die Zukunft und ein Magnet für Forschende und den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Lasertechnik. So schloss auch Professor Horn mit einem persönlichen Statement: „Horst, ich bin froh und dankbar, dass Du mich an die Hochschule Mittweida geholt hast.“

Das Laserinstitut Hochschule Mittweida

Das Laserinstitut Hochschule Mittweida (LHM) ist eines von sechs führenden Forschungsinstituten im Bereich der Lasertechnik in Deutschland – das einzige an einer Hochschule für Angewandte Wissenshaften. Mit circa 50 Mitarbeitenden, die fast ausschließlich über Drittmittel finanziert werden, forscht das LHM in wichtigen gesellschaftlichen Bereichen und thematischen Zukunftsfeldern wie Mobilität, Automotive, Lifesciences und Energie auf internationalem Niveau. Klassische Forschungsfelder wie Mikro- und Nanobearbeitung, Hochrate-Laserbearbeitung, Oberflächenbearbeitung und dieLasermesstechnik werden ergänzt um neue Forschungslinien wie Laser-3D-Druck, Laser-Bionik und Biophotonik. Ausgründungen wie zuletzt die ANTACON GmbH oder die MOEWE Optical Solutions GmbH sind Zeichen für die Anwendungsnähe der Mittweidaer Laserforschung.