Am Freitag vergangener Woche lud die Hochschule Mittweida alle Nachwuchsforscher, Studierende und Interessierte zum Experimentieren und Staunen auf den Campus ein. Die Besucher erhielten Einblicke in Forschung und Lehre an allen sechs Fakultäten. Für Laserschweißen, das Extrahieren von DNA, einen Ausflug in die Welt von 3D und vieles mehr gab es jeweils einem Stempel - und für genügend Stempel am Schluss den "Nachtdenker"-Beutel als Belohnung. Vor dem Grunert-de-Jacomé Bau (Haus 6) stimmten Studenten der Fakultät Soziale Arbeit ab 18 Uhr mit musikalischen Klängen in den Abend ein. Bis Mitternacht war dann der Campus geöffnet. Nur in einer (wissenschaftlichen) Nacht ist ein Blick in die Sterne auf der Dachterrasse vom Gerhard-Neumann-Bau (Haus 5) möglich, von wo am Freitag der Planet Saturn zu bestaunen war..
Im Walter-Bruch-Bau (Haus 3) warteten NAO, der Roboter der Fakultät Elektro- und Informationstechnik, ein Windradmodell und folienförmige bewegliche Gelenke auf die Besucher. Auch das Wärmebild vom eigenen Körper konnte man schießen lassen oder die Kletterwand der Kletterschule felsenfest erklimmen. Die Fakultät Wirtschaftswissenschaften stellte sich im Foyer von Haus 6 mit ihrem neuen Imagefilm und einem Wirtschaftsquiz vor. Die studentische Unternehmensberatung Ventus Novus präsentierte das von Studenten selbst entwickelte Börsen-Brettspiel. Auch über das Institut MIKOMI und das Gründernetzwerk SAXEED konnten sich Besucher informieren.
Biologie, Physik und Mathematik vereint
Das Bärchentierchen unter dem Mikroskop und fruchtige Alginatkugeln gab es in der molekularen Küche der Biotechnologen zu erforschen. Die Mathematiker der Forschungsgruppe Computational Intelligence (CI) erklärten spielerisch einen Algorithmus, wobei sich die Besucher nach den Zahlen auf dem Spielfeld bewegten. Außerdem stellten Absolventen in der Alumni-Lounge im Studio B Projekte wie SmartCity und die Lasertechnik in Mittweida vor.
Im Laserlabor im Haus 15 standen die Menschen Schlange an der Maschine, um ihren Namen auf ein Metallstück lasern zu lassen. Auch in einer Show-Vorlesung im Alfred-Udo-Holzt Bau (Haus 2) erstaunte die Lasertechnik mit spannenden Experimenten die Besucher. Weitere interessante Vorträge gab es im Haus 5. Hier erklärte zum Beispiel Prof. Kristan Schneider von der Fakultät Mathematik/Naturwissenschaften/informatik den Aufbau und die Erstellung eines QR-Codes. Sein Kollege Prof. Dirk Labudde veranschaulichte die Zusammenarbeit von Informatikern und Polizei in Kriminalfällen - und warb damit auch für den neuen Studiengang "Allgemeine und digitale Forensik".
Leckereien mit flüssigem Stickstoff
Wie Ionen wandern, konnten sich Laien-Chemiker im galvanischen Labor der Fakultät Maschinenbau anschauen. Auch die Dreh-, Fräs- und Erodiermaschinen zogen die Besucher an. Das Highlight tummelte sich im Untergeschoss von Haus 5:
Hier konnte man Früchte mit Schokolade umzogen in flüssigen Stickstoff tauchen und hatte in Blitzesschnelle ein Eis am Stiel. Weitere kleine Süßigkeiten warteten auf die Teilnehmer im Carl-Georg-Weitzel-Bau (Haus 1) bei der Fakultät Soziale Arbeit. Dort luden Spiele und Basteln zum Mitmachen ein; im Forschungs-Erzähl-Café wurden Projekte der Fakultät vorgestellt und u.a. die Frage diskutiert: "Hat Professiionalität ein Geschlecht?".
Mitmachen konnten Computerinteressierte auch bei der Fachgruppe Informatik mit der 3D-Brille Oculus Rift und damit in die Welt der Virtual Reality eintauchen. Nebenan bei der Fakultät Medien wurde auf die Tube gedrückt. Dort gab es einen 3D-Drucker, der animierte Darstellungen mit Material aus Kunststoff druckt. Mitnehmen konnten sich die Gäste einen Tubendrücker für die Zahnpastatube zuhause.
Die Nacht der Wissenschaft begeisterte zum sechsten Mal in diesem Jahr die Besucher. Die Wissenschaft zum Anfassen zeigte in allen Fakultäten der Hochschule, wie Theorie zu Praxis werden kann.