Scott Dombrowe arbeitet seit 2019 an der HSMW und ist zurzeit im Bereich der Oberflächentechnik in der Fachgruppe Werkstoffe – Fertigung – Qualität tätig. Bei der Nachwuchswissenschaftler:innenkonferenz im vergangenen Jahr lernte er Professor Röbbe Wünschiers kennen und kam mit ihm über dessen Forschung zur Varroa-resistenten Bienenzucht ins Gespräch über die Imkerei. Scott Dombrowe hat 10 Jahre Erfahrung in der Imkerei und konnte sich vorstellen, eben dieser Campusimker zu werden. Dieses Gespräch stellt den Ausgangspunkt für die Aufstellung der Bienenvölker auf dem Campus dar.
Campusbienen führen zu interdisziplinärer Zusammenarbeit
Die Idee zu einem Campusimker schwirrte schon eine Weile in den Köpfen der Fachgruppe Biotechnologie und Chemie. Scott Dombrowe hat 10 Jahre Erfahrung in der Imkerei und konnte sich vorstellen, eben dieser Campusimker zu werden.
Nach einer Vorstellung im Rektorat wurde es amtlich – zwei Bienenvölker konnten auf dem Campus auf der Fläche neben der Blühwiese einziehen. Vor dem Einzug mussten in enger Zusammenarbeit mit dem Kanzlerbüro und dem Facility Management der Standort der Bienenhaltung gesucht werden. Des Weiteren musste das Equipment für die Arbeiten an den Völkern und zur Honigernte beschafft werden. Ein Großteil davon wurde durch Second Hand gekauft. Unter anderem wurden drei komplette, aus Holz bestehende Liebig-Beuten in modifizierter Ausführung als Wohnungen für die Bienenvölker erworben. Da diese bereits im Einsatz waren, wurde der Schutz gegen die Witterungseinflüsse in einer gemeinsamen Schmirgel- und Streichaktion mit Vertretern der Hochschulkommunikation und des Kanzlerbüros wieder hergestellt.
Neben diesen praktischen Vorbereitungen musste auch der Standort der Bienenhaltung dem ansässigen Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt (LüVa) gemeldet werden. Dies dient unter anderem zur Eindämmung einer ausgebrochenen Seuche. Nachdem die Bienenvölker eingezogen sind, haben sich viele Hochschulangehörige darüber gefreut und Ihre Unterstützung angeboten. Einer unter diesen war Tom Schmidt aus der Arbeitsgruppe von Prof. Wünschiers der Fakultät CB. Er promoviert zu dem Thema Varroatoleranzzucht von Honigbienen und möchte neben den wissenschaftlichen Erfahrungen auch praktische Kenntnisse in Bezug zur Imkerei sammeln. Er unterstützt Scott Dombrowe tatkräftig in der Campusimkerei. Die Honigernte wurde ebenso von Hochschulangehörigen aus verschiedenen Bereichen durchgeführt. Die geerntete Frühjahrestracht als erster „Campushonig“ erfreute sich sofort großer Beliebtheit und auch die gerade abgefüllte Sommertracht ist bereits von vielen vorbestellt.
Bienen im Dienst der Forschung
Nachdem sich die Campusbienen gut eingelebt haben, gibt es Pläne, sie in die Forschung zu integrieren. Eine erste Analyse Zählung von Varroamilben wurde durchgeführt. Darüber hinaus wurde das Projekt „SmartHive“ in Zusammenarbeite zwischen dem Campusimker und dem InnoLab ins Leben gerufen. Als ein erstes Teilprojekt soll eine Live-Cam an die Bienenbeuten montiert werden, um das Ein- und Ausflugverhalten der Bienen sowie das Eindringen von Räubern zu untersuchen. So werden die Bienen neben dem Campus auch für Wissenszuwachs in der Forschung sorgen – wir dürfen gespannt sein!