Tag der Lehre an der Hochschule Mittweida

11. Mai 2016 von 14:00 bis 18:00 Uhr im ZMS

Der zweite Tag der Lehre steht unter dem Titel „Kompetent, kooperativ, kreativ: Lehrende im Fokus“ und richtet sich insbesondere an Lehrende, die sowohl fachbereichsspezifische als auch -übergreifende Herausforderungen in der Lehre als Chance nutzen wollen.

Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf der Lehrpraxis und damit einhergehenden Erfordernissen im Umgang mit internationalen Studierendengruppen, dem Prüfen und Bewerten im Labor sowie Blended-Learning-Konzepten in Aus- und Weiterbildung.

Programm

Kurzbeschreibung der Sessions

Erfolgreich in der interkulturellen Kommunikation. Sicherer Umgang mit gemischt kulturellen Lern- und Arbeitsgruppen

Im Umgang mit Lernenden sowie Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kulturen werden Hochschulangehörige vor besondere Probleme gestellt. Häufig besitzen internationale Gesprächspartner sehr unterschiedliche fachliche, sprachliche und kulturelle Voraussetzungen, die zu Beginn nicht bekannt sind. Es fällt schwer einzuschätzen, was vom Gesagten verstanden wurde, wie der andere zu motivieren ist oder Reaktionen zu bewerten sind. Lehrende möchten die Studierenden einbeziehen, ohne sie bloßzustellen, zu unter- oder zu überfordern. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen möchten mit ihren internationalen Kolleginnen und Kollegen in einem konstruktiven und effektiven Miteinander arbeiten. Probleme lassen sich einfacher lösen, das Arbeitsumfeld innovativer gestalten und Gespräche erfolgreicher führen, wenn Grundprinzipien der interkulturellen Kommunikation verstanden und angewandt werden, Hochschullehrende und wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen geschult sind, kulturelle Eigenheiten internationaler Studierender oder Kolleginnen und Kollegen zu erkennen und Mittel kennen, damit vorteilhaft umzugehen. In dieser Weiterbildung werden anhand verschiedener Fallstudien und aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse praktikable Lösungsansätze und Strategien entwickelt, um mit Personen aus anderen Kulturen erfolgreich zu arbeiten und zu leben.

Inhalte der Session:

  • Werte und Normen: Kulturgebundenheit des Denkens, Urteilens und Verhaltens
  • Zum Umgang mit Stereotypen und Vorurteilen
  • Typisch deutsch?! Kulturelle Besonderheiten im Vergleich
  • Sicher und konstruktiv interkulturelle Herausforderungen bewältigen: Interkulturelle Kompetenz als Schlüsselqualifikation

Dozentin:Sabine Vana-Ströhla hielt sich längere Zeit beruflich und privat im Ausland auf. 2010 erlangte sie den Abschluss als Interkulturelle Trainerin an der Universität Jena. Sie arbeitet heute als Honorardozentin für Firmen und Bildungseinrichtungen und ist Lehrbeauftragte an der TU Ilmenau. Ein ausführliches Profil sowie weitere Informationen finden Sie unter www.live-together.de.

Bewerten im Labor: transparent, fair und souverän

Die Bewertung von Studierendenleistungen in Laborpraktika gestaltet sich oftmals schwierig: Zum einen werden mündliche Eingangstests durchgeführt, wobei das Zustandekommen des Bewertungsergebnisses für den Lernenden meist nicht nachvollziehbar ist. Zum anderen werden Versuchsprotokolle bewertet, was - anders als bei Klausuren - aufgrund fehlender Bewertungsschemata ebenfalls zu nicht nachvollziehbaren Benotungen führen kann. Außerdem treten für den Versuchsbetreuer die Bewertungssituationen innerhalb eines Semesters vergleichsweise häufig auf, mitunter mehrmals pro Woche. Um angesichts der Häufigkeit der Bewertungen nicht den Überblick zu verlieren und Willkür beim Bewerten von vornherein zu vermeiden, ist der Einsatz von Bewertungsschemata unabdingbar. Sind diese didaktisch gut erstellt, gewährleisten sie mit hoher Wahrscheinlichkeit transparente und faire aus Sicht der Studierenden - und aus Sicht des Versuchsbetreuers souveräne Bewertungen. In dieser Veranstaltung werden konkrete Umsetzungsvorschläge und Handlungsanleitungen für Lehrende vorgestellt und diskutiert.

Inhalte der Session: Die Teilnehmer/-innen 

  • kennen ein Verfahren, mit dem mündliche Eingangstests mit schriftlicher Leistungserfassung durchgeführt werden können
  • kennen verschiedene Bewertungsschemata für Versuchsprotokolle
  • können erste Ideen entwickeln, um die genannten Bewertungsschemata auf einen eigenen Laborversuch anzuwenden.

Dozent:Markus Bufe ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit erhöhtem Lehrdeputat an der Fachrichtung Chemie und Lebensmittelchemie der TU Dresden angestellt. Zum Bewältigen des damit verbundenen verstärkten Lehreinsatzes entwickelte er Vorgehensweisen und Materialien zum Bewerten von Studierendenleistungen in laborpraktischen Lehrveranstaltungen und stellte sie bislang dreimal in Workshops vor.

Blended Learning-Konzepte in Aus- und Weiterbildung

Blended Learning-Konzepte in der berufsbegleitenden akademischen Aus- und Weiterbildung ermöglichen ein flexibles Lernen zur Beherrschung der parallelen Anforderungen von Arbeits- und Lernprozessen bei Studierenden. Sie sichern die Förderung von Lehr-Kompetenzen, um Lernprozesse motivierender und ansprechender zu gestalten. Außerdem unterstützen sie die Selbstorganisation der Lernprozesse sowie die Entwicklung des Lernfortschritts bei den Studierenden, gerade in der Weiterbildung in beruflichen Arbeitszusammenhängen verantwortlich zu handeln. Dem Studiengang "Nachhaltigkeit in gesamtwirtschaftlichen Kreisläufen" gelingt mit der Durchführung des modularen E-Learning-unterstützten postgradualen Bildungsangebotes der Nachweis einer erfolgreichen Einbindung kombinierter mediengestützter Lehr- und Lernformen in die Weiterbildung.

Im Grundverständnis Blended Learning werden Hochschulangehörige oftmals vor Fragen gestellt, wie derartige Konzepte - ausgehend vom klassischen Lehrverständnis aufzubauen sind, welche Anwendungsszenarien in der Kombination von Präsenz und Online-Lehre geeignet sind und wie insbesondere eine Motivation der Studierenden erreicht werden kann.

In dieser Weiterbildung werden anhand verschiedener Anwendungen von Blended Learning- Konzepten in der Weiterbildung und aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse praktikable Lösungsansätze und Strategien aufgezeigt und entwickelt, die es Lehrenden ermöglichen, diese in ihre Lernkonzepte erfolgreich aufzunehmen und anzuwenden.

Inhalte der Session:

  • Der Mehrwert von E-Learning in der Hochschullehre
  • E-Didaktik: Methodisch- didaktische Grundlagen von E-Learning
  • Die virtuelle Lernumgebung: Einführung in das an der Hochschule Mittweida eingesetzte E-Learning-Management-System OPAL
  • Anwendungsszenarien für Blended Learning-Konzepte zur Unterstützung verschiedener Phasen des Lernprozesses bzw. Veranstaltungsformate: "Vorlesung", "Seminar/Übung/Praktikum/", "Selbststudium", "Prüfungsvorbereitung" sowie "Veranstaltungsorganisation & -strukturierung".

Dozententeam:

Dr.-Ing. Dagmar Israel ist als wissenschaftliche Projektleiterin im Institut für Technologie-und Wissenstransfer der Hochschule Mittweida angestellt. Zum Bewältigen der Anforderungen einer berufsbegleitenden Weiterbildung war sie mit ihrem Projektteam maßgeblich an der Entwicklung und erfolgreichen Einführung des mittels Blended Learning unterstützen Studienganges "Nachhaltigkeit in gesamtwirtschaftlichen Kreisläufen" beteiligt. Mit der Entwicklung neuer innovativer Formen des Lehrgestaltungsprozesses im Rahmen des Projekts "Open Engineering" werden die grundlegenden Ansätze des Blended Learning auf den geplanten Bachelorstudiengang "Industrial Management übertragen.

M.A. Marcel Hoffmann ist als wissenschaftlicher Projektmitarbeiter im Projekt "Open Engineering" am Institut für Technologie- und Wissenstransfer der Hochschule Mittweida angestellt. Im Rahmen dieses Projektes ist er für die didaktische Konzeption der Angebote in Bezug auf Blended- und E-Learning an der Hochschule Mittweida und die entsprechende Unterstützung der Hochschulmitarbeiterinnen und -mitarbeiter zuständig.