Sommer, Sonne, MiWoCI

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Seit 5 Jahren läutet er Anfang Juli den Sommer ein: der Mittweidaer Workshop for ‚Computational Intelligence’ (MiWoCi) an der Fakultät Mathematik/Naturwissenschaften/Informatik

Zum fünften Mal trafen sich an der Hochschule Wissenschaftler im Grenzbereich zwischen Mathematik, Informatik und Neurobiologie. Hier ist das Forschungsgebiet der sogenannten Computational Intelligence angesiedelt. Der Mittweidaer Professor Thomas Villmann hat dieses Gebiet an der Hochschule Mittweida etabliert. Er organisiert mit seiner Forschungsgruppe und dem Mittweidaer Institut für Computational Intelligence und intelligente Datenanalyse e.V. (CIID) die Fachtagung. Dieses Jahr kamen mehr als 25 Wissenschaftler und Nachwuchswissenschaftler aus vier Ländern nach Mittweida, um die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet zu diskutieren.

Computational Intelligence befasst sich mit mathematischen Problemen bei der automatisierten computerbasierten Analyse von extrem großen und komplexen Datenmengen. Diese entstehen zum Beispiel in der Medizin, Bioinformatik oder Satellitenfernerkundung: hochdimensionale aber dünn-besetzte Datensätze, Zeitreihen oder nicht-metrische Daten wie Texte oder Inhalte von Webseiten.

Neurobiologisch inspirierte Computermodelle helfen, in solchen Datensammlungen Muster effizient zu erkennen. Beispiele sind die Suche nach auffälligen Mustern in Blutspektren für die Krebsanalyse, die Auswertung von Genexpressionsdaten zur Erkennung von Krankheitsbildern oder die Erkennung gefälschter Banknoten in riesigen Datensätzen.

Das Tagungsprogramm war auch dieses Jahr dicht gepackt und gliederte sich in Vorträge, Seminare und Diskussionsrunden, in denen die einzelnen Schwerpunkte behandelt wurden

Prof. Michael Biehl aus Groningen (NL) referierte zu spannenden Klassifizierungsproblemen. Eine langjährige Kooperation verbindet die Forschungsgruppe um Prof. Biehl mit den Mittweidaern Forschern. Den weitesten Anreiseweg hatte Prof. Gyan Bhanot von der Rutgers University (USA). Er sprach über spieltheoretische Aspekte und Emergenz von Kooperation in Lernmodellen. Frau Professor Barbara Hammer vom Excellence-Cluster CITEC der Universität Bielefeld lenkte das Augenmerk der Workshopteilnehmer auf bisher ungelöste Probleme, die in den Fokus der weiteren Forschung gerückt werden sollen. Prof. Udo Seiffert vom Fraunhofer Institut in Magdeburg arbeitet an der industrienahen Umsetzung der mathematischen Modelle und ist ein gefragter Experte. In Mittweida zeigte er Anwendungen der Modelle im biologisch-technischen Umfeld, so zum Beispiel in der modernen satellitengestützten Landwirtschaft oder der Lebensmittelanalyse.

Auch in diesem Jahr gab es nach vielen neuen Fragen und Erkenntnissen sportliche Abwechslung und Erholung im Kletterwald oder beim Kajakfahren auf der Talsperre Kriebstein.

Nach dem Workshop ist vor dem Workshop. Die Forschungsgruppe bereitet den MiWoCi 2014 schon vor. Der Gruppe gehören neben Professor Villmann derzeit ein Postdoc sowie vier interne und vier externe Doktoranden an.

Von der Kompetenz in Computational Intelligence und Biomathematik profitieren auch die Mittweidaer Studierenden in den Masterstudiengängen "Mathematik", "Bioinformatik/Molekularbiologie" sowie "Informatik".

Nähere Informationen zur Arbeitsgruppe auf www.mathematik-mittweida.de.

Informationen zu den Studiengängen auf:

www.cb.hs-mittweida.de/webs/mathe.html