„Mittweida war superwichtig als Basis“

„Mittweida war superwichtig als Basis“

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Mit „The Social Experiment“ schaffte HSMW-Absolvent Pascal Schröder im Alter von 32 Jahren den Sprung auf Deutschlands Kinoleinwände. Wie ihn das Medienmanagement-Studium in Mittweida auf seine berufliche Zukunft vorbereitete.

Porträt in Halbnah vor unscharfer Strandkulisse
Hat es auf 150 Kinoleinwände bundesweit geschafft: HSMW-Alumnus Pascal Schröder. (Foto: Andreas Schlieter)

 

Herr Schröder, aktuell läuft Ihr erster professioneller Spielfilm im Kino. Worum geht es?

Pascal Schröder: Der Film heißt „The Social Experiment“ und es geht um eine Gruppe von fünf Jugendlichen, die an einem Escape Game-Abenteuer teilnehmen. Das Ganze entpuppt sich als soziales Experiment, und Wissenschaftler versuchen herauszufinden, ob aus besten Freunden Mörder werden können. Wir haben das weitergesponnen mit einer KI: Was ist, wenn eine KI zu viele Daten sammelt, auch von sozialen Netzwerken? Kann man diese Daten nutzen, um Leute gegeneinander auszuspielen? Kann man Menschen mit Daten manipulieren? Das ist die Metaebene.

Bevor Sie bei „The Social Experiment“ Regie führten, haben Sie unter anderem an der Hochschule Mittweida studiert. Wie kam es dazu?

Schröder: Ich wusste, dass ich einen Medienstudiengang belegen möchte, und Mittweida war meine erste Wahl wegen des Praxisbezugs. Ich komme ursprünglich aus Düsseldorf und da gibt es ja auch eine Universität, aber das war sehr theorielastig. Als ich mir die HSMW angeschaut habe, fand ich die Projekte und den Fernsehbereich sehr spannend. Das ist durch das neue Zentrum für Medien und Soziale Arbeit wahrscheinlich mittlerweile noch attraktiver geworden. Für mich war es damals vor allem auch ein regionaler Sprung. Ich gebe zu: Von Nordrhein-Westfalen nach Sachsen zu kommen, war das Einzige, weshalb ich zunächst gezögert habe. Aber als ich dann in Mittweida war, war das genau das Richtige. Das liegt vielleicht daran, dass die HSMW ein kleiner Kosmos ist, in dem man weniger Ablenkungen hat und sich stärker auf das Studium konzentrieren kann.

Gibt es etwas, das Sie an der Hochschule Mittweida besonders geschätzt haben?

Schröder: Was mir grundsätzlich am meisten Spaß gemacht hat, waren die praktischen Projekte. Sie haben mir für die Zeit nach dem Studium auch am meisten geholfen, weil man einen generellen Überblick über die Medien bekommt. Ich habe eigentlich in jedem Bereich Einblicke bekommen: Theoretisch mit Management, BWL, Steuerrecht, Marketing. Aber dann auch praktische Sachen wie Fernsehen, Radio, Print. Obwohl mein Fokus auf der Regie lag, habe ich auch die kaufmännische Seite kennengelernt und kann auch als Produzent arbeiten oder mich sehr stark in Marketingaspekten einbringen. Außerdem sind in Mittweida Freundschaften entstanden, die bis heute halten. Zum Beispiel mein bester Kumpel Max: Mit ihm habe ich damals schon im ersten Semester einen Kurzfilm gedreht, „Update“. Er hat nach dem Studium eine Werbe- und Mediaagentur gegründet, die auch das Marketing für unseren Film übernommen hat.

Es gibt einige Mittweidaer Medien-Alumni, die in der Filmbranche arbeiten. Die wenigsten aber in der Regie. Wie sah Ihr Werdegang nach dem Studium in Mittweida aus?

Schröder: Ich habe in einer Werbeagentur die Kreativabteilung geleitet, mit einem stark wachsenden Team. Dort habe ich zwei Jahre lang Werberegie gemacht, Werbespots produziert. Das war sehr spannend und ich habe viel gelernt, aber ich hatte das Gefühl: ‚Eigentlich kann es das nicht gewesen sein.‘ Ich wollte Filme für die große Leinwand machen – und das ist ohne Filmstudium fast unmöglich. Deshalb habe ich mich an der Hamburg Media School beworben, einen Platz ergattert und zwei Jahre lang meinen Regie-Master gemacht. Im Anschluss daran habe ich angefangen, den Kinospielfilm zu drehen.

Haben dabei Erfahrungen aus Mittweida geholfen? Oder: Wie unterscheidet sich Mittweida von dem, was danach bei Ihnen kam?

Schröder: Die Lernkurve ist bei jedem neuen Projekt, das man angeht, unglaublich hoch. Das hört nie auf. Was ich in Mittweida gelernt habe, war superwichtig als Basis für das, was danach gekommen ist. In Mittweida habe ich jede Menge Praxis durchlaufen und das erleichtert definitiv vieles. Wir haben während der Studienzeit Kurzfilme gedreht, eine Fernsehsendung produziert oder Marketing umgesetzt. Der Unterschied ist: Wenn man im Studium drei Monate für ein Fünf-Minuten-Projekt hatte, dann mache ich das jetzt in einer Woche. Die Effizienz ist einfach höher. Es gab damals schon ein Sprichwort: „Mittweida ist das, was man draus macht.“ Und das stimmt. Meiner Erfahrung nach schaffen es die Leute, die in Mittweida etwas erreichen wollen, auch im Berufsleben. Wenn man im Studium Gas gibt, dann wird man auch eine großartige Karriere hinlegen.

Jede Menge Praxis: Medien studieren in Mittweida

Das ist nach wie vor das Besondere am Medienstudium in Mittweida: das breite Angebot, das individuelle Schwerpunkte ermöglicht, und die praktische Umsetzung des Gelernten mit modernster Technik schon im Studium. So ist „Virtual Production“ eine der beiden Studienrichtungen im neuen Studiengang Medientechnik. Im Studiengang Medienmanagement bieten gleich vier Studienrichtungen die Basis für viele unterschiedliche Berufsperspektiven und Medienkarrieren.

Der Studieninformationstag am 12. Januar ist eine ideale Möglichkeit, mit Professor:innen und Studierenden ins Gespräch zu kommen und sich die Studios anzuschauen.